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DOI: 10.1055/s-0031-1274490
Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg: Auf welche Datenbasis können regionale Gesundheitskonferenzen für die Ist- und Bedarfsanalysen zurückgreifen?
Regionale Gesundheitskonferenzen nach dem Konzept der Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg bündeln Expertise für die Weiterentwicklung von Angeboten zur Gesundheitsversorgung in Stadt- und Landkreisen. Die Gesundheitsämter spielen dabei eine zentrale Rolle. Um vorrangige Handlungsfelder definieren zu können, werden Daten für die Bestandsaufnahme benötigt. Welche öffentlichen Datenquellen eignen sich? Am Beispiel der brusterhaltenden Therapie bei Mammakarzinom werden versorgungsbezogene (z.B. Daten der Qualitätssicherung, INEK) und soziodemographische Datensätze (z.B. der statistischen Landesämter, Mikrozensus) auf Verfügbarkeit, Zugang, Sektorbezug, inhaltlichen Focus, Aggregationsebene, Darstellbarkeit sozialer Bezüge und Ansatzpunkte zur Verknüpfung untersucht. Der Umgang mit diesen Daten erfordert die genaue Kenntnis der Datensätze und ihrer Erstellung. Insbesondere hinsichtlich der Verfügbarkeit von soziodemographischen Angaben und der Zuordnung von Mikrodaten bestehen Probleme. Für die Zusammenschau in Ist- und Bedarfsanalysen kann für eine modellhafte und hypothesengenerierende Synthese auf moderne Methoden der Sozialstatistik zurückgegriffen werden. Es soll gezeigt werden, wie mithilfe von Aggregatdaten statistische Modellierungen durchgeführt werden können, welche eine Ausdifferenzierung verschiedener demographischer Gruppen für den Informationsbedarf in Gesundheitskonferenzen ermöglichen. Dies wird mit so genannten Small Area-Schätzungen erreicht. Datenszenarios und ihr Aussagegehalt werden vorgestellt. Die Struktur von Gesundheitskonferenzen bietet die Chance, durch die Einbeziehung der Dateneigener (z.B. Krankenkassen, Kliniken) die fragestellungsbezogene Zusammenführung mit nicht öffentlichen Daten zu ermöglichen. Durch einfache Erweiterungen mithilfe dieser Daten lassen sich die Modellierungen verbessern, für regionale Fragen konkretisieren und Bedarfe für den künftigen Zuschnitt von Datensätzen für die Gesundheitsberichterstattung erkennen.