Gesundheitswesen 2011; 73 - P39
DOI: 10.1055/s-0031-1274488

20 Jahre STD/HIV – Beratungsstelle des Gesundheitsamtes der Hansestadt Rostock

M Schwarz 1, E Kranold 1, C Schumacher 1, K Neuber 1
  • 1Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock

Nach einer Phase des Umbaus der sozialistischen Organisationsstrukturen konnte am 26.3.1991 das Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock gemäß der Verordnung über den Öffentlichen Gesundheitsdienst vom 8.8.1990 übergeben werden, zeitgleich konstituierte sich die STD/HIV – Beratungsstelle.

Gesetzliche Rahmenbedingungen sehen vor, dass neben den Beratungen zu HIV und den STDs auch anonyme (und kostenfreie) HIV – Tests angeboten werden. Im Ausnahmefall ist eine therapeutische Option gegeben. Für Risikogruppen sind spezielle niedrigschwellige Angebote bereit zu stellen.

Nicht geregelt wurde vom Gesetzgeber allerdings, in welchem Umfang die Beratungsleistungen zu erbringen sind; wie sich herausstellte, ein Versäumnis mit Folgen!

Erhebliche Auswirkungen für die praktische Arbeit der STD/HIV – Beratungsstelle hatte die Ablösung des Bundesseuchengesetzes durch das Infektionsschutzgesetz am 1.1.2001 sowie das Inkrafttreten des Prostitutionsgesetzes am 1.1.2002. Der durch das IfSG intendierte „liberalere„ Präventionsansatz führte für Rostock zu einer Reduktion der Zahl der bisherigen Beratungsabforderungen, zugleich aber auch zu neuen edukativen Herausforderungen.

Neben den spezifischen Gegebenheiten der Hafenstadt Rostock mit einer etablierten Prostitutionsszene werden im Poster Diagramme, Tabellen und Interpretationsansätze zum Umfang der erbrachten Beratungsleistungen vor dem Hintergrund der für Rostock und M/V relevanten epidemiologischen Lage aufgezeigt.