Gesundheitswesen 2011; 73 - P8
DOI: 10.1055/s-0031-1274457

Einschleppung von Vibrio Cholerae aus (Sialkot) Pakistan in den Hochtaunuskreis nach Hessen im September 2010

B Bornhofen 1, A Piepenbring 1, A Brumm 1
  • 1Hochtaunuskreis Fachbereich Gesundheitsdienste, Bad Homburg

Falldarstellung:

4 Kinder einer in Deutschland lebenden Familie erkrankten am Ende eines Urlaubs bei Familienangehörigen in Pakistan unmittelbar vor und während des Rückfluges von Pakistan nach Frankfurt am Main.

Von den vier nach der Ankunft in Frankfurt behandelten Kindern verstarb das jüngste Kind (9 Monate) durch Aspiration von Erbrochenem. 3 Kinder erholten sich unter der Therapie (Schocktherapie, Flüssigkeits- und Elektrolytersatz).

Weitere Krankheitsübertragungen auf Mitreisende während des Fluges wurden nicht bekannt. Auch am Wohnort der Familie in Deutschland traten keine weiteren Choleraerkrankungen auf. Vorsorglich wurden 12 Kontaktpersonen isoliert. Wegen der breiten Medienberichterstattung und der besorgten Bürgernachfragen wurde eine Hotline durch das Landratsamt des Hochtaunuskreises eingerichtet. Dank der sofort eingeleiteten Maßnahmen der Gesundheitsbehörden und der guten hygienischen Bedingungen in Deutschland (Hygiene des Trinkwassers, Krankenhaushygiene) wurde eine Übertragung und damit weitere Ausbreitung der Cholera verhindert.