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DOI: 10.1055/s-0031-1274406
Entwicklung zur Mehrsprachigkeit bei Familien mit Migrationshintergrund – Auswertung von Daten der Einschulungsuntersuchung 2003 bis 2010
Hintergrund:
Für Familien mit Migrationshintergrund stellt sich bei der Kindererziehung die Frage, ob sie mit dem Kind Deutsch oder die Sprache des Herkunftslandes sprechen. Für die Kinder ist der Spracherwerb der deutschen Sprache von zentraler Bedeutung für den Verlauf ihrer schulischen und beruflichen Karriere. Wir wollten wissen, inwieweit die Kinder aus Migrantenfamilien einsprachig oder zweisprachig erzogen werden.
Methodik:
Bei der Einschulungsuntersuchung (ESU) wurden die begleitenden Eltern gefragt, in welchen Sprachen mit den Kindern in den ersten drei Lebensjahren gesprochen wurde. Es wurden Daten aus der ESU 2003 bis 2010 ausgewertet. Diese repräsentieren die Praxis der Spracherziehung der Kinder in den Jahren 1997 bis 2008. Ausgewertet wurden die einsprachige Erziehung in deutscher Sprache und in den häufigsten Fremdsprachen sowie die zweisprachige Erziehung.
Ergebnisse:
Die Rate der Kinder, die in Stuttgart einsprachig Deutsch erzogen werden, sank im genannten Zeitraum von 57% auf 51%. Gleichzeitig stieg die Rate zweisprachig erzogener Kinder mit Deutsch und einer Fremdsprache von 7% auf 20%. Die Entwicklung – bezogen auf einzelne Herkunftsländer – wird im Vortrag dargestellt.
Diskussion:
Auf dem Hintergrund sprachwissenschaftlicher Erkenntnisse zur Zweisprachigkeit wird der Umgang mit den Auswertungsergebnissen in der Stuttgarter Fachöffentlichkeit dargestellt.