Gesundheitswesen 2011; 73 - V5
DOI: 10.1055/s-0031-1274403

„Vergessene Kinder„ – Wo finden Kinder psychisch kranker Eltern Unterstützung?

E Horstkotte 1
  • 1Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, Gesundheitsamt Bremen

Die psychische Erkrankung eines Elternteils gilt als bedeutsamer Risikofaktor für eine gestörte Kindesentwicklung, darüber hinaus tragen diese Kinder ein hohes Risiko, selbst eine psychische Erkrankung zu entwickeln. Sowohl die Kinder- und Jugendpsychiatrie als auch die Jugendhilfe betrachtet Kinder psychisch kranker Eltern als Hochrisikogruppe.

Häufig werden diese Kinder übersehen und/oder dienen als Stabilitätsfaktor für ihre Eltern. Der Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (BApK) stellt fest, dass Kinder psychisch kranker Eltern ein „blinder Fleck„ in der Angehörigenarbeit sind: „Das Gesundheitswesen vergisst sie, weil es für den psychisch kranken Elternteil zuständig ist, die Jugendhilfe kennt diese Kinder oftmals nicht.„

Aus diesem Grund wurde in Kooperation mit der Bremer Netzwerkinitiative „Kinder psychisch kranker Eltern„ eine Befragung in der Stadt Bremen sowohl in der Jugendhilfe als auch in der Erwachsenenpsychiatrie zu Schnittstellenproblemen im Umgang mit Kindern psychisch kranker Eltern durchgeführt. Die Fragestellung betraf drei Themenfelder:

  • Wie sensibel reagiert das Jugendhilfesystem bzw. die Erwachsenenpsychiatrie auf die Situation der Kinder psychisch kranker Eltern?

  • Welches Wissen existiert übereinander an der Schnittstelle Jugendhilfe und Erwachsenenpsychiatrie?

  • Wie kann die Kooperation und Vernetzung in Bremen weiterentwickelt werden?

Erste Ergebnisse dieser Studie sollen vorgestellt werden.