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DOI: 10.1055/s-0031-1272789
Untersuchung des kortikalen Tinnitus-Netzwerks mit Positronen-Emissions-Tomografie: Einfluss von Tinnitus-Merkmalen
Fragestellung: Ziel der Arbeit war die Untersuchung des Einflusses von Tinnitus-Merkmalen auf die metabolische Hirnaktivität gemessen mit Positronen-Emissions-Tomografie (PET) in einer großen Tinnitus-Stichprobe.
Methoden: Die Gehirnaktivität (FDG-PET), Tinnitus-Dauer, -Lateralität, -Belastung und das Ansprechen auf eine Behandlung mit repetitiver transkranieller Magnetstimulation (rTMS) wurde bei 91 Patienten mit subjektivem Tinnitus (>6 Monate) gemessen.
Ergebnisse: Tinnitus-Dauer korrelierte positiv mit Aktivität in ventromedialen und inferior präfrontalen Arealen und im Zingulum. Rechts- und beidseitiger Tinnitus war mit höherer Aktivität im ventromedialen präfrontalen Kortex und im Temporalpol verbunden. Tinnitus-Belastung war assoziiert mit Aktivität im Zingulum, (Para)Hippocampus und inferior-frontalem Kortex. Effekte einer rTMS-Behandlung hingen mit Baseline-Aktivitätsunterschieden im ventromedialen und inferior präfrontalen und lateralen temporalen Kortex zusammen.
Schlussfolgerungen: Aktivität im ventromedialen präfrontalen Kortex wird mit gestörten Habituations- und Filterprozessen, im inferior frontalen Kortex mit Störung der Top-Down-Kontrolle und der Unterdrückung des Tinnitus-Geräuschs und in limbischen Arealen mit unangepasster emotionaler Bewertung oder mit affektiven Störungen in Verbindung gebracht.