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DOI: 10.1055/s-0031-1272618
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
COPD – Erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse
Publication History
Publication Date:
11 April 2011 (online)
Obwohl ein Zusammenhang zwischen COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und kardiovaskulären Erkrankungen allgemein angenommen wird, gab es bisher nur wenige Daten dazu. Eine britische Querschnittsstudie hat diesen Zusammenhang jetzt anhand von Daten des "Health Improvement Network", dem 311 Hausarztpraxen angehören, untersucht. Thorax 2010; 65: 956-962
In der Studie wurden anonymisierte Daten von 1 204 110 Patienten über 35 Jahre ausgewertet, davon waren 2,5 % COPD-Patienten. Diese zeigten ein 5-fach erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (Odds Ratio [OR] 4,98; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 4,85-5,81; p < 0,001), ein 3-fach erhöhtes Risiko für Schlaganfälle (OR 3,34; 95 %-KI 3,21- 3,41; p < 0,001) und ein 2-fach erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus (OR 2,04; 95 %-KI 1,97-2,12; p < 0,001). Obwohl die absolute Zahl kardiovaskulärer Komorbiditäten mit dem Alter zunahm, fand sich die größte Risikozunahme hinsichtlich kardiovaskulärer Ereignisse in der jüngsten Altersgruppe: Hier betrug die Hazard Ration (HR) 10,34 (95 %-KI 3,28-23,6; p < 0,001) und für Schlaganfälle 3,44 (95 %-KI 0,85-13,84, p < 0,001) im Vergleich zur ältesten Altersgruppe. Menschen, die nie rauchen mit COPD hatten interessanterweise ein 7,7-fach erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse, verglichen mit Menschen, die nie rauchen ohne COPD. Bei älteren Patienten war COPD mit einer leicht reduzierten Diabetes-Inzidenz verbunden im Vergleich zu Patienten ohne COPD, OR 0,7 (95 %-KI 0,7-0,8). Dies galt unabhängig vom Raucherstatus.