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DOI: 10.1055/s-0031-1272456
Angst und autonome Dysfunktion bei stationären psychosomatischen Patienten
Unsere Studie untersuchte, ob Angstsymptome oder die Diagnose einer Angststörung mit veränderter autonomer Balance assoziiert sind. 146 Patienten der Abteilung für Psychosomatik (70,5% weiblich, mittleres Alter 45,7J.) wurden eingeschlossen. Hauptdiagnosen waren somatoforme Störungen (34,9%), Anpassungsstörungen (27,4%), depressive Störungen (16,4%), Essstörungen (11,6%), Angststörungen (6,2%) und Sonstige (3,4%). Angst- und depressive Symptome wurde mittels der Hospital Anxiety and Depression Scale erfasst. Patienten wurden anhand ihrer Angstwerte in Tertiale eingeteilt. Herzratenvariabilität (HRV) wurde über 5 Minuten während einer vorgegebenen Atemfrequenz von 15/min ermittelt. Erhöhte Angstwerte waren mit einer erhöhten Ratio von Low frequency zu High frequency Power der HRV (LF/HF-Ratio) assoziiert. Hierbei fand sich eine deutliche Dosis-Wirkungsbeziehung (0,5±1,19 vs. 0,77±1,0 vs. 1,25±1,1; p=0,008). Nach Adjustierung für Depression blieb der Unterschied signifikant. Patienten mit der Hauptdiagnose Angststörung (Panikstörung n=3, Generalisierte Angststörung n=6) zeigten eine erhöhte Herzrate verglichen mit den anderen Diagnosen (88,62±19,98 vs. 78,56±14,64, p=0,05). In der Post-hoc Testung zeigten sich signifikante Unterschiede gegenüber Patienten mit depressiven (p=0,01) und somatoformen Störungen (p=0,03). Die Ergebnisse deuten auf einen Zusammenhang zwischen Angst und verstärkter Sympathikus-Aktivierung bei stationären psychosomatischen Patienten hin.
Angst - Autonomes Nervensystem - Herzratenvariabilität