Psychogene Bewegungsstörungen – eine systematischer Literaturüberblick

Hintergrund: Psychogene Bewegungsstörungen sind trotz ihres ungefähren Anteils von ca. 3,5% unter den Bewegungsstörungen ein wenig erforschtes Gebiet der psychosomatischen Medizin.

Ziel: Erstellung einer methodisch transparenten und systematischen Literaturübersicht der aktuellen Studienlage zum Thema psychogene Bewegungsstörungen. Zusammenfassung und Diskussion der Studienergebnisse unter kritischer Reflexion des aktuellen Forschungsstandes.

Methodik: Durchführung einer dokumentierten Literaturrecherche. Darstellung von Aufbau und Ergebnissen der eingeschlossenen Studien und Bewertung ihrer methodischen Qualität nach den Oxford Levels of Evidence.

Ergebnisse: Der Mangel an qualitativ hochwertigen Studien zum Themenkomplex der psychogenen Bewegungsstörungen lässt in vielen Bereichen keine evidenzbasierten Aussagen zu. Während epidemiologische Faktoren weitestgehend bestimmt werden konnten, ist die Informationslage in Bezug auf pathophysiologische Mechanismen, sichere Diagnosestellung und evidenzbasierte Behandlungsmethoden unbefriedigend. Im Bereich der elektrophysiologischen Diagnostik konnten in den letzten Jahren zwar deutliche Fortschritte in Richtung einer Positivdiagnostik erzielt werden, es ist jedoch noch nicht gelungen, ein Therapiekonzept zu etablieren, das die ungünstigen Prognosen bei einer Erkrankung deutlich verbessert.

Psychogene Bewegungsstörungen - motor conversion disorders - psychogenic movement disorders