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DOI: 10.1055/s-0031-1272366
Fatigue bei Multipler Sklerose
Hintergrund: Patienten mit Multipler Sklerose (MS) leiden häufig unter Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue). Psychosomatische Behandlungsangebote fokussieren bisher primär körperliche Aktivierung. Inwieweit Patienten an einer spezifischen psychotherapeutischen Behandlung interessiert sind, ist nicht bekannt.
Methoden: Im Rahmen einer Querschnittstudie wurden 59 Patienten einer universitären MS-Ambulanz befragt. Zum Einsatz kamen die Fatigue Severity Scale (FSS) und Symptombögen, ferner wurde nach dem Interesse an einer psychotherapeutischen Behandlung gefragt.
Ergebnisse: Die Patienten waren im Mittel M=37 Jahre alt (SD=11), 83% waren weiblich. Der Mittelwert in der FSS betrug M=4.0 (SD=1.7), 67.8% der Patienten lagen über dem Cut-off der FSS (≥ 4). 41% gaben an, dass Fatigue die Beschwerde sei, welche sie am meisten beeinträchtige. Fatigue korrelierte weder mit Alter noch mit Erkrankungsdauer. Es bestand ein Zusammenhang zwischen Fatigue und MS-Verlaufsform (p < .05); inbesondere Patienten mit schubförmigem Verlauf und unvollständiger Remission wiesen erhöhte Fatigue-Werte auf. 74% der Patienten gaben an, Interesse an einer psychotherapeutischen Behandlung der Fatigue zu haben. Patienten mit erhöhter Fatigue hatten signifikant häufiger starkes psychotherapeutisches Interesse (p < .05).
Diskussion: Ein Großteil der MS-Patienten ist durch Fatigue deutlich beeinträchtigt und an einer spezifischen psychotherapeutischen Behandlung interessiert.
Fatigue - Multiple Sklerose - Psychotherapie