Zur Rolle Phagozyten-abhängiger reaktiver Sauerstoffspezies bei der inflammatorischen und fibrotischen Antwort auf Quarzpartikel

Die Inhalation von kristallinem Silika (α-Quarz) repräsentiert eine der häufigsten beruflichen Expositionen durch Partikel. In experimentellen Tierstudien gilt die chronische Quarzbelastung als geeignetes Modell zum Studium der Pathogenese der Lungenfibrose.

In der gegenwärtigen Studie wurde die Rolle reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) von Entzündungszellen bei der Entstehung der Partikel-induzierten Lungenfibrose untersucht. Dazu wurden p47^{phox(–/–)}-Mäuse, deren Phagozyten nicht in der Lage sind ROS zu generieren, mit DQ12 Partikeln (100mg/kg KW) mittels pharyngealer Aspiration einmalig belastet und hinsichtlich der Ausprägung von Entzündung und oxidativem Stress nach 24 Stunden und Fibrose nach 3 Monaten im Vergleich zu C57Bl/6-Mäusen analysiert.

Die Erhöhung von Gesamtzellzahl, Tumornekrosefaktor (TNF)-α sowie Interleukin 1-β in der broncho-alveolären Lavage weisen auf eine akute Entzündungsantwort in beiden Mausstämmen hin. Auch die mRNA des intrazellulären Adhäsionsmoleküls-1 war in beiden Mausmodellen erhöht, während die oxidativen Stressmarker γ-Glutamylcysteinsynthetase und Hämoxygenase-1 nur nach Quarzexposition in den Wildtypmäusen aufreguliert waren. Nach 3 Monaten zeigten die p47^{phox(–/–)}-Mäuse signifikant geringere Anzeichen von Fibrose (Hydroxyprolingehalt, Massons Trichrom-Färbung) als die Wildtyp-Mäuse.

Die Daten weisen auf eine Beteiligung Phagozyten-abhängiger ROS an der Ausprägung der Fibrose in der Quarz-exponierten Lunge hin.