Der Einfluss von 3 Monaten individualisiertem Training vs. Gruppentraining auf den 6-Minuten-Gehtest, Lebensqualität und Marker der Inflammation

Einleitung:

Die Trainingstherapie spielt eine zunehmende Rolle bei der nichtmedikamentösen Behandlung von COPD-Patienten. In aktuellen Leitlinien wird ab dem Stadium II eine Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining empfohlen. Inwieweit dies in einem Gruppentraining (GT) optimal abgebildet werden kann und ob ein individualisiertes Training (IT) Vorteile hat, soll in einer Machbarkeitsstudie untersucht werden, in der beide Trainingsmodalitäten bei COPD-Patienten im Stadium II-IV verglichen werden.

Methoden:

Wir schlossen 20 Patienten mit COPD in das Trainingsprogramm ein. Es erfolgte eine Randomisierung in eine der beiden Gruppen (GT, IT). Die Trainingsintensität betrug 1 Einheit/Woche. Die Untersuchungen umfassten die 6-Minuten-Gehstrecke, die Lebensqualität (SGRQ, CAT), das Atemwegskondensat (EBC), das Volumen des M. quadriceps sowie systemische Inflammationsmarker vor Beginn der Trainingstherapie und nach 3 Monaten.

Ergebnisse:

Wir präsentieren präliminäre Ergebnisse von 12 Patienten, die das Programm und die Abschlussuntersuchungen absolviert haben (siehe Tabelle). Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede (Vor Therapie vs. Nach Therapie; GT vs. IT).

Tab.1

	Gruppentraining		Individualisiertes Training
	Vor Therapie	Nach Therapie	Vor Therapie	Nach Therapie
6-MWT [m]	406,67±24,59	411,67±39,41	346±48,82	356±49,43
CAT	19,8±4,73	19,25±4,55	21,17±1,74	23,8±2,18
SGRQ	50,01±9,57	50,38±13,7	54,88±9,75	55,48±9,68
M. quadriceps [cm3]	3,03±0,75	4,68±0,94	4,87±1,3	5,21±0,58
Leitfähigkeit (EBC) [µS/cm]	9,67±3,35	11,72±2,73	9,71±3,01	10,9±3,53
pH (EBC)	7,94±0,35	8,18±0,21	7,22±0,49	7,34±0,63
TNF-α (Serum) [ng/l]	14,18±19,05	14,63±1,84	10,28±1,91	11,7±1,38
IL-6 (Serum) [ng/l]	2,75±0,63	7,75±6,1	7±5,8	3±0,95
IL-8 (Serum) [ng/l]	6,85±0,76	7,42±0,9	8,45±0,94	9,83±0,93

Schlussfolgerung:

In der aktuell vorliegenden Zwischenanalyse der Studie (n=12) ergeben sich keine signifikanten Effekte der Trainingstherapie. Hieraus wäre zu folgern, dass die Trainingsintensität (1 Einheit/Woche) nach klinischen Gesichtspunkten nicht ausreichend ist.