Asthmakontrolle 1 Jahr nach stationärer pneumologischer Rehabilitation

Hintergrund: Ein wichtiges Therapieziel bei Asthma bronchiale ist das Erreichen einer guten Asthmakontrolle (AC). Kann eine pneumologische Rehabilitation die AC verbessern und wie lange halten die Effekte an?

Methode: Vom 1.5. bis 30.9.2009 wurden alle 242 Asthmapatienten, die zur pneumologischen Reha an der Klinik Bad Reichenhall aufgenommenen wurden um Studienteilnahme gebeten. 201 (83%) willigten ein, Durchschnittsalter 48,4 (18–81)J., 42,3% ♀. Bei 59,6% der Patienten lag ein GINA-Schweregrad 3–4 vor, d.h. ein mittelschweres bis schweres persistierendes Asthma.

Die AC wurde zu 5 Zeitpunkten mit dem standardisierten „Asthmakontrolltest“ (=ACT) erfasst: T0 (Reha-Beginn), T1 (Reha-Ende) und 3 (T2), 6 (T3) und 12 (T4) Monate nach Reha. Bei „vollständiger AC“ können 25 Punkte erreicht werden, 20–24 Punkte entsprechen einer guten Asthmakontrolle, Werte <20 kennzeichnen ein nicht kontrolliertes Asthma.

Ergebnisse: Der postalische Rücklauf zu den Zeitpunkten T2 und T3 ist abgeschlossen (83 bzw. 88%), zu T4 noch im Gange, bisher 59%. (Tab.1)

Tab.1: Der ACT-Summenscore zu den verschiedenen Messzeitpunkten

* p<0,001 bezogen auf T0
Zeitpunkt	ACT-Summenscore: Mittelwert±Stdabw.	Veränderung zu T0	Anteil der Pat. mit kontrolliertem Asthma (ACT ≥20) in%)
T0	15,96±5,20		33,3
T1	20,53±4,03 *	+4,57	67,4
T2	18,90±4,67 *	+2,94	52,5
T3	18,13±4,76 *	+2,17	45,5
T4 (vorläufig)	18,46±5,01 *	+2,50	52,0

Diskussion: Die Asthmakontrolle, gemessen mittels ACT, verbesserte sich nach Reha hochsignifikant. Während der mittlere ACT-Score zu Beginn der Reha mit 15,9 Punkten einem „nicht kontrollierten Asthma“ entsprach, kennzeichnete der Wert von 20,5 Punkten am Ende der Reha ein „gut kontrolliertes Asthma“. Auch in den folgenden 12 Monaten ist die Asthmakontrolle, gemessen am durchschnittlichen ACT-Score und am prozentualen Anteil der Patienten mit kontrolliertem Asthma, signifikant besser als vor der Rehabilitation.