Pneumologie 2011; 65 - P120
DOI: 10.1055/s-0031-1272313

Seltene endobronchiale Schleimhautmetastasierung bei malignem Melanom des Rückens

M Prediger 1, V Weger 1, D Bachter 1
  • 1Carl-Thiem-Klinikum Cottbus

Einleitung: In den letzten Jahrzehnten ist eine Zunahme der Inzidenz der Melanomerkrankung durch intensivere Sonneneinstrahlung, Sonnenbaden und Solariumbenutzung der Bevölkerung weltweit zu verzeichnen.

Kasuistik: Wir berichten über einen 44-jährigen Patienten, der sich primär in der Dermatologischen Klinik vorstellte. Seit Kindheit habe ein Pigmentmal am Rücken bestanden, welches sich einige Wochen vor stationärer Aufnahme verändert habe. Bei Aufnahme zeigte sich am Rücken ein außergewöhnlich großer, inhomogen pigmentierter, teils knotiger Tumor, der sich histologisch als sekundär knotiges superfiziell spreitendes malignes Melanom, Tumordicke 8mm, Clark Level IV, darstellte. Es erfolgte die Tumorexzision und Sentinel Lymphonodektomie axillär beidseits und bei Nachweis von Mikrometastasen links axillär die anschließende Lymphadenektomie. Im weiteren Krankheitsverlauf entwickelten sich zunächst epidermotrope Metastasen im Narbenbereich, später eine Melanommetastase an der rechten Tonsille. Drei Monate nach Einleitung einer Hochdosis-Interferon-Therapie fanden sich im Bereich des Tracheobronchialsystems ebenfalls histologisch gesicherte Schleimhautmetastasen des malignen Melanoms. Aufgrund des Tumorprogresses unter laufender Interferontherapie wurde diese beendet und eine Monochemotherapie, zunächst mit Dacarbazin, später mit Fotemustin durchgeführt. Bis heute sind keine Organmetastasen aufgetreten. Der Tumormarker S 100 im Serum war über den gesamten Beobachtungszeitraum im Normbereich.

Zusammenfassung: Der hier geschilderte Fall ist sowohl für Dermatologen als auch für Pneumologen, aufgrund der extremen Tumorgröße als auch des sehr seltenen und ausgeprägten Befalls des Tracheobronchialsystems, etwas Außergewöhnliches.