Pneumologie 2011; 65 - P373
DOI: 10.1055/s-0031-1272307

Implantation von Bronchusventilen isoliert in den Mittellappen bei einem bullösen Lungenemphysem

T Knappe 1
  • 1Robert-Koch-Klinik Klinikum Sankt Georg Leipzig

Einleitung: In den letzten Jahren wurden verschiedene Verfahren der bronchoskopischen Volumenreduktion (BLVR) entwickelt. Die Implantation von Bronchusventilen erfolgt bei heterogenem Lungenemphysem mit Überblähung.

Methode:

69-jährigen Patienten, seit Jahren COPD GOLD IV mit erheblicher Belastungsdyspnoe und Sauerstofflangzeittherapie.

In der Röntgen-Thoraxübersicht und im CT-Thorax zeigten sich ein heterogenes Lungenemphysem mit großen Bullae im ML und tief stehenden Zwerchfellen bds. Bodyplethysmografie: schwerstgradige Obstruktion (Tiffeneau 35%, FEV1 0,89l=28% des Sollwertes) sowie globale Lungenüberblähung.

Im 6-Minuten-Gehtest initiale Gehstrecke 225m. BGA: unter Belastung Abfall des pO2 v. 54 auf 48mmHg, Anstieg des pCO2 v. 45 auf 51mmHg, respirator. Globalinsuffizienz mit respirator. Acidose, pH 7,33. Es wurden 2 IBV-Ventile, Größe 7, der Fa. Olympus isoliert in die ML-Ostien implantiert.

Ergebnisse:

Nachfolgend Anstieg der FEV1 von 0,89l auf 1,15l (+ 260ml), TLC konst. bei 7,7l, aber Anstieg der VC IN von 2,2l auf 3,2l, partielle Regredienz der globalen Lungenüberblähung.

Im 6-Minuten-Gehtest Zuwachs der Gehstrecke von initial 225m auf 350m mit partieller Regredienz der Belastungshypoxämie (Abfall des pO2 von 62 auf 51mmHg und des pCO2 von 46 auf 43mmHg, pH 7,36). Der Pat. benötigt maximal zweimal in 14 Tagen ein Akutspray. In der Rö-ÜS mit Lateraler re. und im CT-Thorax in 2–6 Monaten Ausbildung einer Atelektase des ML. Das re. Zwerchfell steht wieder höher und ist besser atemvariabel.

Diskussion: Die Bronchusventilimplantation kann zu einer Reduktion der erheblichen Dyspnoe bei Patienten mit einem heterogenen Lungenemphysem führen. Entscheidend für den Erfolg der Ventilimplantation ist ein Fehlen einer kollateralen Ventilation.