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DOI: 10.1055/s-0031-1272305
Die transbronchiale Kryobiopsie – Abhängigkeit der diagnostischen Überlegenheit von der Erkrankung
Hintergrund:
Die transbronchiale Kryobiopsie zeigte bereits in einigen Fallserien im Hinblick auf Größe der histologischen Präparate und diagnostische Wertigkeit eine Überlegenheit zur herkömmlichen Zangenbiopsie. Inwieweit sich die diagnostische Wertigkeit bei verschiedenen Erkrankungen unterscheidet, war Gegenstand dieser Arbeit.
Material und Methoden:
Zwischen 2007 und 2009 wurden 117 konsekutive Fälle von Patienten mit dem Verdacht auf eine interstitielle Lungenerkrankung untersucht. Alle Patienten erhielten im Rahmen der klinischen Routine mindestens eine transbronchiale Biopsie mittels Zange als auch mittels Kryosonde. Es erfolgte eine retrospektive Analyse der diagnostischen Wertigkeit und weiterer Parameter.
Ergebnisse:
Es konnten 104 Patienten in die Auswertung eingeschlossen werden. Die diagnostische Wertigkeit der Kryobiopsie war der Zangenbiopsie überlegen (66% vs. 49%). Bei pulmonaler Manifestation von Kollagenosen zeigte sich eine deutliche Überlegenheit der Kryobiopsie (83% vs. 50%). Bei idiopathischen interstitiellen Pneumonien zeigte sich ein heterogenes Bild, wobei sich bei der kryptogen organisierenden Pneumonie keine Überlegenheit zeigte (75% vs. 75%).
Schlussfolgerung:
Die transbronchiale Kryobiopsie liefert große und diagnostisch verwertbare Biopsate. In vielen Fällen ist die diagnostische Wertigkeit der transbronchialen Kryobiopsie der Zangenbiopsie überlegen. Die Überlegenheit der Kryobiopsie ist nicht bei allen Erkrankungen konstant. Inwieweit hierbei technische Ursachen oder histopathologische Ursachen eine Rolle spielen, muss in weiteren prospektiven Studien untersucht werden.