Pneumologie 2011; 65 - P418
DOI: 10.1055/s-0031-1272304

EBUS-gesteuerte Biopsie mit transbronchialer Nadelzange (EBUS-TBNF) – Eine Pilotstudie

M Schuhmann 1, R Eberhardt 1, N Kahn 1, S Gasparini 2, A Ernst 3, FJF Herth 1
  • 1Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg – Heidelberg
  • 2Ancona
  • 3Boston

Hintergrund:

Die transbronchiale Nadelaspiration unter Ultraschallkontrolle (EBUS-TBNA) stellt ein etabliertes Verfahren in der Diagnostik mediastinaler Raumforderungen und Lymphknoten dar. Durch den geringen Durchmesser der Nadeln ist ihre Wertigkeit bei benignen Erkrankungen und in der Lymphomdiagnostik eingeschränkt. In dieser Pilotstudie wurde die Sicherheit und Effektivität einer neu entwickelten Nadelzange zur Gewinnung von histologischem Gewebe aus vergrößerten mediastinalen Lymphknoten untersucht.

Methodik:

Bei 25 Patienten mit vergrößerten, PET-positiven Lymphknoten wurden diese mittels endobronchialem Ultraschall detektiert und anschließend mit einer neuen Nadelzange biopsiert. Die transbronchiale Nadelzange (TBNF) wurde durch den Biopsiekanal eines EBUS-Bronchoskops eingeführt und nach Punktion der Bronchialwand Biopsien unter Ultraschallkontrolle entnommen.

Ergebnisse:

25 Patienten (16Männer, 9 Frauen; Durchschnittsalter 51 Jahre) wurden in die Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten war die Punktion der Bronchialwand problemlos möglich. Bei 23 Patienten (92%) konnte ausreichend histologisches Material zur diagnostischen Beurteilung mittels EBUS-TBNF gewonnen werden. Bei einem Patienten war das Material nur für eine Zytologie ausreichend, bei einem anderen konnte kein adäquates Material gewonnen werden. Bei den Patienten, bei welchen adäquates histologisches Material gewonnen werden konnte, war eine Diagnosestellung in 96% (22 von 23) anhand der Biopsien (13 NSCLC, 8SCLC, 1 Sarkoidose, 1 Hodgkin Lymphom) möglich. Bei der Anwendung der EBUS-TBNF wurden keine Komplikationen beobachtet.

Diskussion:

Die EBUS-TBNF ist ein sicheres Verfahren, durch welches histologische Biopsien von mediastinalen Lymphknoten gewonnen werden können, Die Mehrzahl der Biopsien sind dabei diagnostisch sind. Weitere Studien, auch im Vergleich zu den zytologischen Verfahren, sind notwendig, um den diagnostischen Stellenwert dieser neuen Biopsietechnik zu beurteilen.