Pneumologie 2011; 65 - P35
DOI: 10.1055/s-0031-1272298

Ultrastrukturelle Befunde bei der primär ziliären Dykinesie: Ergebnisse systematischer Untersuchungen

D Theegarten 1, M Ebsen 2
  • 1Institut für Pathologie und Neuropathologie, Universitätsklinikum Essen
  • 2Städtisches MVZ Kiel

Hintergrund: Die primäre ziliäre Dyskinesie (PCD) stellt nach der zystischen Fibrose die 2. wichtige kongenitale Erkrankung dar, die in den Spätstadien insbesondere zu Bronchiektasen führt. Die Frühdiagnostik ist daher von entscheidender Bedeutung.

Material und Methoden: Alle bei klinischem Verdacht auf PCD zur Transmissionselektronenmikroskopie im Zeitraum von 2002 bis 2009 eingesandten Proben wurden hinsichtlich ihrer Ergebnisse ausgewertet. Schwerpunkt der Analyse waren die nachgewiesenen Ultrastrukturdefekte, die die Diagnose einer PCD erlaubten.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 742 Proben untersucht, der Altersmittelwert betrug 7,5 Jahre. Hiervon enthielten 102 (13,7%) nicht adäquat verwertbares Material. In 134 (18,1%) Fällen fanden sich Defekte im Sinne einer PCD und in 506 (68,2%) sekundäre ziliäre Veränderungen. In 96,8% konnten Dyneinarm-Defekte (DAD) nachgewiesen werden. Hierbei dominierten die inneren DAD (51,2%) vor den kombinierten inneren und äußeren DAD (37,6%). Die Defekte reichten von einem vollständigen Fehlen bis zur rudimentären Anlage. Radspeichen- und Tubulusdefekte treten demgegenüber nur vereinzelt auf,

Schlussfolgerung: Die Diagnose der Ultrastrukturdefekte bei der PCD ist weiterhin von essentieller Bedeutung, die jedoch ein adäquates Material voraussetzt. DAD stehen hierbei ganz im Vordergrund.