Pneumologie 2011; 65 - P64
DOI: 10.1055/s-0031-1272297

Der COPD Assessment Test (CAT) bei Exacerbation der COPD: Welche Symptomkomplexe lassen sich bei stationärer Therapie bessern?

N Weber 1, K Häußinger 1
  • 1Asklepios-Fachkliniken München-Gauting, Abteilung für Pneumologie und Thoraxchirurgie

Einleitung: Der COPD Assessment Test (CAT) ist ein validierter Fragebogen zur Beurteilung und Verlaufskontrolle der Erkrankung. Seine 8 Fragen umfassen neben den unmittelbaren Symptomen von Seiten der Lunge auch allgemeine, den Alltag bestimmende Beschwerden. Seine Sensitivität ist ausreichend, um Veränderungen im Krankheitsbild zu erfassen.

Fragestellung: Führt eine stationäre Behandlung wegen Exazerbation zu einer Symptomreduktion? Welche der Symptomkomplexe ändern sich am stärksten? Welche Symptome sind zu Beginn des Aufenthaltes führend? Wie ändern sich FEV1 (% pred.) und IC (% pred.)?

Methodik: 47 (28m., 19 w.) Pat. füllten den CAT zu Beginn und am Ende des Aufenthaltes aus. Bei 42 Pat. wurden FEV1 und IC bei Aufnahme u. Entlassung bestimmt.

Ergebnisse:

Tab.1

Frage

1

2

3

4

5

6

7

8

Summe

FEV1

IC

Aufn.

2,70

3,34

2,62

4,57

4,09

3,53

3,13

3,74

27,68

34,8

60,5

Entl.

2,10

2,28

1,90

3,70

3,20

2,26

2,55

2,55

20,40

39,3

65,9

Δ

–0,60

–1,06

–0,72

–0,87

–0,89

–1,27

–0,58

–1,19

–7,28

4,5

5,4

Mittlere Aufenthaltsdauer: 12,3 Tage.

Vom Schweregrad wurden „Treppensteigen“ (4) und „Einschränkung der häuslichen Aktivitäten“ (5) als besonders ausgeprägt beschrieben. Der Summen-Score (max. 40) nahm um 7,28 Pkt. ab. Die stärkste Symptomabnahme wurde bei „Haus verlassen“ (6) und „Energie“ (8) angegeben, die geringste bei „Schlaf“ (7) u. „Husten“ (1), gefolgt von „Engegefühl über der Brust“ (3). FEV1 und IC besserten sich um jeweils ca. 5%Pkt.

Schlussfolgerungen: Der stationäre Aufenthalt gibt dem Patienten Zuversicht, sich wieder außerhalb des Hauses zu bewegen, verbunden mit dem Gefühl verstärkter Energie. Hingegen zeigen sich bei den Symptomen Husten und Engegefühl nur geringe Verbesserungen, während die Atemnot moderat abnimmt. Die führenden klinischen Zeichen der Exazerbation sind rückläufig, dennoch auch bei Entlassung noch vorhanden. Dies liegt evtl. auch an der Kürze des Aufenthaltes. Die geringe Änderung der Schlafqualität mag in den Eigenheiten eines stationären Aufenthaltes (Bettnachbar/in) liegen.