Pneumologie 2011; 65 - P238
DOI: 10.1055/s-0031-1272289

Tiotropium reduziert Exazerbationen versus Salmeterol unabhängig einer vorbestehenden ICS Therapie in der POET-COPD™-Studie

S Stowasser 1, K Beeh 2, H Schmidt 1, T Glaab 3, K Rabe 4, C Vogelmeier 5
  • 1Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
  • 2insaf Institut für Atemwegsforschung Wiesbaden
  • 3Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Universitätsmedizin Mainz, III. Med. Klinik
  • 4University Medical Center Leiden
  • 5Philipps-Universität Marburg, Klinik für Innere Medizin, Pneumologie Schlafmed. Zentrum

Einleitung: Wie in anderen klinischen COPD-Studien mit Bronchodilatatoren, war auch in POET-COPD™ eine Begleitmedikation mit ICS erlaubt. Es wird berichtet, welchen Einfluss diese Begleitmedikation bzw. das Absetzen einer vorbestehenden ICS-Therapie auf die Studienergbenisse hatte.

Methodik: In der randomisierten, doppelblinden POET-COPD™-Studie wurde über 1 Jahr die Wirksamkeit von Tiotropium 18µg 1 × tägl. (HandiHaler®) vs. Salmeterol 50µg HFA-MDI 2 × tägl. auf Exazerbationen untersucht. Wichtige Einschlusskriterien waren Alter ≥40 Jahre, FEV1 ≤70% Soll (post-BD), ≥1 Exazerbation im Vorjahr. In einer Subgruppenanalyse wurde a) prä-spezifiziert der Einfluss einer vorbestehenden ICS-Therapie auf Exazerbationen sowie b) post-hoc der Effekt einer begleitenden ICS-Therapie während der gesamten Studienbehandlung untersucht.

Ergebnisse: 7376 Patienten wurden randomisiert und behandelt, 53% (n=3941) hatten eine vorbestehende Therapie mit ICS. Unabhängig von einer vorbestehenden Therapie mit ICS war unter Tio sowohl die Zeit bis zur 1. Exazerbation verlängert [HR 0,87 (95% CI 0,79–0,96) u. 0,82 (95% CI 0,73–0,92) für die Subgruppe mit bzw. ohne vorbestehende ICS-Therapie], als auch die jährliche Exazerbationsrate reduziert [RR 0,94 (95% CI 0,86–1,02u. RR 0,82 (95% CI 0,73–0,92)]. Patienten profitierten von einer Therapie mit Tio, unabhängig davon ob sie während der gesamten Studienbehandlung begleitend ICS (n=2932) erhielten oder nicht (n=4046) [HR 0,91 (95% CI 0,82–1,02) bzw. 0,81 (95% CI 0,72–0,91]. Das Absetzen einer vorbestehenden ICS-Therapie (n=811) während der gesamten Behandlungsphase führte zu keiner Erhöhung der jährlichen Exazerbationsrate (0,76 vs. 0,80) über die einjährige Studiendauer.

Schlussfolgerung: Unabhängig von einer vorbestehenden ICS-Therapie oder einer ICS-Begleittherapie während der Studie war Tiotropium in POET-COPD™ dem β2-Agonisten Salmeterol bei der Reduktion von Exazerbationen überlegen.