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DOI: 10.1055/s-0031-1272279
Ist kürzer besser? Kurzinterventionen zur Tabakentwöhnung
Hintergrund: Nur 2–5% der Raucher schaffen selbständig eine langfristige Tabakabstinenz. Durch einen kurzen ärztlichen Ratschlag können weitere 1–3% abstinent werden. Intensive Therapieprogramme (Entwöhnungskurse) in Kombination mit begleitender Pharmakotherapie zeigen aus suchtmedizinischer Sicht zwar mit 30–35% hohe Erfolgsquoten, erreichen jedoch nur einen geringen Teil der Raucher (<1%). Kurzinterventionen zur Tabakentwöhnung sind erfolgreich und liegen bezogen auf den zeitlichen und personellen Aufwand zwischen diesen beiden Skalenenden.
Mit der „Brief Intervention Study for Quitting Smoking“ (BISQUITS) soll erstmalig für Deutschland eine solche ambulante Kurzintervention multizentrisch, prospektiv, randomisiert und gegenüber dem ärztlichen Ratschlag und der Entwöhnungstherapie kontrolliert bezüglich Ihrer Effektivität geprüft werden.
Patienten und Methoden: An vier Studienzentren (Stuttgart, Heidelberg, Göttingen, Dresden) sollen 800 Patienten in drei Studienarmen untersucht werden. Gruppe A erhält dabei einen intensiven, individuellen ärztlichen Ratschlag, Gruppe B erhält eine Kurzintervention im Gruppenformat (2 Termine à 90min) und Gruppe C erhält eine etablierte, mehrwöchige Entwöhnungstherapie ebenfalls im Gruppenformat.
Primärer Zielpunkt ist die kontinuierliche Abstinenz nach 12 Monaten. Sekundäre Endpunkte sind u.a. die kontinuierliche Abstinenz nach 6 Monaten, die Punktprävalenzen nach 6 und 12 Monaten, Prädiktoren der Abstinenz, Änderungen von Lebensqualität, Angst, Depression und Suizidalität. Zum Follow up werden die Patienten nach 6 und 12 Monaten in den Studienzentren nachbetreut.
Aufbau und Design von BISQUITS sollen erstmalig vorgestellt werden.