Pneumologie 2011; 65 - P130
DOI: 10.1055/s-0031-1272269

Interdisziplinäre Therapie der Ventilatorischen Insuffizienz bei fortgeschrittenem Emphysem, ein Fallbeispiel

C Alberts 1, F Beckers 1, J Beier 1, C Ludwig 1, E Stoelben 1
  • 1Kliniken der Stadt Köln, Lungenklinik

Fragestellung: Therapeutisches Vorgehen bei progredientem Versagen der muskulären Atempumpe auf dem Boden einer schwergradigen COPD und Emphysem.

Patienten und Methoden: 55-jährige Patientin mit schwergradiger COPD (GOLD IV) und fortgeschrittenem Emphysem auf dem Boden eines langjährigen Nikotinabusus. 2006 Einleitung einer LTOT bei respiratorischer Partialinsuffizienz. 2007 Erstvorstellung in unserem Zentrum. Bei manifester Ventilatorischer Insuffizienz Einleitung einer NIV in einem PCV Modus. Darunter effektive Beatmung mit durchgehender Normokapnie. Klinische Stabilisierung über 2 Jahre. 2009 trotz konsequenter Nutzung der NIV, trotz Nikotinkarenz seit 12 Monaten, respiratorische Verschlechterung, respiratorische Acidose mit einem pCO2 bis 80mmHg. Im CT Thorax Emphysem mit bullöser Destruktion beider Oberlappen, in der Lungenperfusionsszintigrafie Perfusionsausfall des rechten Oberlappens, lungenfunktionell schwergradige Obstruktion, massiv erhöhtes intrathorakales Gasvolumen (FEV 29%, RV 270%) Wir legten folgendes Therapiekonzept fest: Entlastung der Atempumpe durch Operative Volumenreduktion mit gleichzeitiger Tracheostomaanlage zur Sicherstellung der perioperativen Beatmung.

Ergebnisse: Komplikationslose Durchführung beider Eingriffe, durch Invasive Beatmung Normokapnie, problemloses Weaning, erneute Einleitung einer NIV. Seit dem Operativen Eingriff effektive Beatmung, klinische Stabilisierung

Schlussfolgerung: Durch interdisziplinäres Vorgehen primär erfolgreiche Therapie eines potentiell letalen Versagens der muskulären Atempumpe.