Pneumologie 2011; 65 - V77
DOI: 10.1055/s-0031-1272243

Klinisches Management von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) im Therapiealltag in Deutschland: Daten der europäischen EPICLIN-Lung Studie

M Serke 1, M Reck 2, W Eberhardt 3, W Schütte 4, J Fischer 5, J von Pawel 6, C Eschbach 7, S Gütz 8, C Shumann 9, HG Bischoff 10, I Moldenhauer 11, M Thomas 12
  • 1Lungenklinik Hemer, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie
  • 2Krankenhaus Großhansdorf, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie
  • 3Innere Klinik und Poliklinik, Tumorforschung, Essen
  • 4Klinik für Innere Medizin II, Halle-Dölau
  • 5Klinik Löwenstein GmbH, Medizinische Klinik II, Onkologie
  • 6Asklepios Fachkliniken Gauting
  • 7Asklepios Klinik Hamburg, Lungenstation
  • 8Klinikum St. Georg gGmbH, Robert-Koch-Klinik, Zystologisches Labor, Leipzig
  • 9Abteilung Innere Medizin II, Sektion Pneumologie, Ulm
  • 10Thoraxklinik Heidelberg GmbH, Abt. Innere Medizin, Onkologie
  • 11Halle
  • 12Internistische Onkologie der Thoraxzentren, Universitätsklinikum Heidelberg

Hintergrund: Die europäische EPICLIN-Lung Studie hat zum Ziel, länderspezifische Daten zum klinischen Management von NSCLC -Patienten, den Therapieergebnissen und der Nutzung von Ressourcen zu erheben. Gezeigt werden die Daten aus Deutschland.

Methoden: Die EPICLIN-Lung Studie (NCT00831909) ist eine nicht-interventionelle, prospektive Kohortenstudie, die in Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und der Türkei durchgeführt wird, gesponsort von AstraZeneca. Patienten mit bestätigtem NSCLC, die zwischen Januar und März 2009 erstmals eine der teilnehmenden Kliniken aufsuchten, konnten eingeschlossen werden und wurden für mind. 1 Jahr oder bis zum Tod verfolgt (max. 15 Monate). Die Daten wurden deskriptiv analysiert.

Ergebnisse: Insgesamt wurden in Europa 3508 Patienten eingeschlossen, davon in Deutschland 513 Patienten. Diese waren im Mittel (±SD) 64,4 (±10,0) Jahre alt, 70,0% waren männlich; 41,7% hatten ein lokal fortgeschrittenes NSCLC (St. II-III) und 41,3% eine metastasierte Erkrankung (St. IV). Insgesamt 35,5% der Patienten erhielten eine erste Tumor-OP (55,9% Lobektomien), davon wurden 32,4% bzw. 67,6% der Operationen bei Patienten mit früher (St. I) bzw. weiter fortgeschrittener Erkrankung (Stage II-IV) durchgeführt. Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt wegen der OP betrug 15 (±7,4) Tage. 197 Patienten (38,4%) erhielten eine Strahlentherapie, davon 58,9% palliativ. Die erste Chemotherapie war meist eine Kombination aus Carboplatin/Gemcitabin, Cisplatin/Vinorelbin oder Carboplatin/Paclitaxel plus Studiensubstanz (bei 21,6%, 12,2% bzw. 7,2% der Patienten).

Fazit: Im Rahmen der EPICLIN Studie wurden klinisch und gesundheitsökonomisch relevante Daten zu den Behandlungsstrategien von Patienten mit NSCLC sowie deren Kosten und Ressourcennutzung in Europa und speziell für Deutschland generiert. Die finalen Daten aus dem deutschen Patientenkollektiv werden präsentiert.