Pneumologie 2011; 65 - V473
DOI: 10.1055/s-0031-1272238

Eine prospektiv-randomisierte Studie über die Kurzzeiteffekte von Tiotropium/Formoterol/Budenosid versus Tiotropium/Formoterol bei Patienten mit NSCLC und präoperativ neu diagnostiziertem COPD

S Bölükbas 1, M Eberlein 2, J Eckhoff 3, J Schirren 1
  • 1Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • 2Division of Pulmonary and Critical Care Medicine Baltimore
  • 3Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden

Hintergrund: Die Diagnose einer COPD wird bei NSCLC-Patienten nicht selten erst kurz präoperativ gestellt. Basierend auf eine eingeschränkte Lungenfunktion können diese Patienten als funktionell inoperabel klassifiziert werden. Ziel der Studie war es daher die Kurzzeiteffekte einer inhalativen Therapie bei Patienten mit NSCLC und präoperativ neu diagnostiziertem COPD zu untersuchen.

Methodik: In einer prospektiv-randomisierten Studie wurden die Kurzzeiteffekte der beiden inhalativen Therapien Tiotropium/Formoterol/Budenosid (GR 1) und Tiotropium/Formoterol (GR 2) nach einer 1 Woche untersucht. Alle Patienten hatten keine COPD-Vortherapie. Weitere Voraussetzungen waren die Nikotinkarenz und eine intensive Physiotherapie. Das primäre Endziel waren die bodyplethysmographischen Parameter [FEV1, FVC, Atemwegswiderstand (RAW)] nach einer Woche Therapie. Die sekundären Endziele beinhalteten die Verbesserung der FEV1(%) ≥10% und die Verbesserung des Schweregrades der COPD nach GOLD, sowie die Rate an postoperativen pulmonalen Komplikationen.

Ergebnisse: 46 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen (GR1: 24, GR2: 22). Beide Gruppen hatten die gleichen Ausgangsparameter in Bezug auf Größe, Gewicht, Nikotinabusus (packet years), FVC, FEV1, RAW und Schweregrad der COPD. Jedoch waren die die Kurzzeiteffekte besser in GR1 in Bezug auf FEV1 (2,0l vs. 1,7l; p=0,031), ΔFEV1 (0,31l vs. 0,10l; p=0,02), Verbesserung der FEV1(%) ≥10% (p=0,004) und des Schweregrades der COPD (p=0,012). In GR1 traten in der postoperativen Phase pulmonale Komplikationen (11,1% vs. 42,9%; p=0,04) seltener auf.

Zusammenfassung: Beide inhalative Therapien führen zu einer signifikanten Verbesserung der Lungenfunktion nach nur 1 Woche. Der zusätzliche Einsatz von inhalativem Kortikoid ist mit einer Verbesserung der FEV1 und des Schweregrades der COPD vergesellschaftet. Dieser Benefit könnte für die seltener aufgetretenen pulmonalen Komplikationen in der postoperativen Phase verantwortlich sein.