Pneumologie 2011; 65 - V240
DOI: 10.1055/s-0031-1272232

Zentrale Schlaf bezogene Atmungsstörungen bei PH und PAH – Abhängigkeit von der Rechtsherzfunktion

M Held 1, S Meintz 1, S Baron 1, C Roth 1, B Jany 1
  • 1Missionsärztliche Klinik Würzburg

Das Auftreten milder pulmonaler Hypertonie (PH) bei obstruktiver Schlafapnoe ist bekannt. Bei alveolärer Hypoventilation ist eine höhergradige PH möglich. Bei PAH finden sich häufig nächtliche Entsättigungen bei noch tolerablen Tagesblutgasen. Zentrale Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) sind bei PAH beschrieben. Die Entstehung einer periodischen Atmung durch Hypoxämie wurde postuliert. Beschriebene Kollektive sind klein.

Methode:

Wir haben retrospektiv die Daten von 65 PH-Patienten auf das Vorliegen einer SBAS analysiert.

Ergebnisse:

PAH 63%, PH II nach Dana Point D.P.: 6,4%; PH III nach D. P. 11%, CTEPH 17%, PH V nach D.P. 1,6%.

PH-Kollektiv: (n=65): AHI >5:n=28 (43%): AHI 6–9: n=6; AHI 10–14; n=19, AHI15.24: n=7; AHI 25–34: n=2; AHI35–44: n=2, AHI>44: n=1. Meist finden sich zentrale SBAS.

Das Auftreten einer SBAS ist nicht von der Höhe des mittleren pulmonal-arteriellen Druckes abhängig: mPAP 25–34: SBAS 45%; mPAP 35–44: SBAS 42%; mPAP>45: SBAS 21%..

Die Häufigkeit eines erhöhten AHI steigt mit aber abnehmender Rechtsherzfunktion: CI<2,0: 66%; CI: 2,0–3,0 SBAS 43%, CI >3,0 SBAS 11%.

Die Höhe des pulmonal-arteriellen Drucks ist von der Höhe des AHI unabhängig.

PAH-Kollektiv: AHI>5: 47,5%. Bei iPAH lagen häufiger pathologische AHI als bei aPAH vor: 58% versus 11%. Die AHI-Schweregradverteilung ist ähnlich dem PH-Gesamtkollektiv. Auch bei PAH findet sich mit abnehmender Rechtsherzfunktion zunehmend häufiger ein pathologischer Screeningbefund. Auch im PAH-Kollektiv ist die Höhe des mPAP nicht von der Höhe des AHI abhängig.

3 von 4 (75%) Patienten mit PH II nach D.P. hatten ein pathologisches Screening. Bei 1 von 7 Patienten mit PH bei Lungenerkrankung war das Screening pathologisch. 3 von 11 CTEPH-Patienten zeigten einen AHI >5/h.

Folgerung:

Zentrale SBAS bei PH und PAH sind häufig und vom Grad der Rechtsherzinsuffizienz abhängig. Eine große pathophysiologische und prognostische Bedeutung ist anzunehmen, die therapeutische Bedeutung noch unklar.