Pneumologie 2011; 65 - V382
DOI: 10.1055/s-0031-1272231

Die implantierbare Pumpe – eine neue Option zur intravenösen Therapie von Patienten mit Pulmonaler Arteriellen Hypertonie (PAH)

R Ewert 1, L Bruch 2, M Halank 3, HA Ghofrani 4
  • 1Klinik für Innere Medizin, Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald
  • 2Klinik für Innere Medizin, Unfallkrankenhaus Berlin
  • 3Klinik für Innere Medizin, Carl Gustav Carus Universitätsklinikum, Dresden
  • 4Med. Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Giessen und Marburg, Giessen

Bei der intravenösen Therapie der PAH dominiert weltweit das Epoprostenol, welches über eine externe Pumpe gegeben wird. Durch die chemischen Eigenschaften bedingt, muss das Pumpenreservoir achtstündlich (ohne Kühlung) oder alle 24 Stunden (mit Kühlung) neu gefüllt werden. Bei den häufigen Wechseln der Kassetten besteht immer die Möglichkeit einer Keiminvasion in die Blutbahn oder/und Infektion des Kathetertunnels. Auch die Anwendung chemisch stabiler Prostanoide (Treprostinil, Iloprost) bedarf bei begrenzter Kapazität der externen Pumpe und der Mindestlaufrate zum Offenhalten des rechtsatrialen Katheters ein-bis zweitägiger Kassettenwechsel.

Durch die Entwicklung einer voll implantierbaren Pumpe steht erstmalig ein „Langzeitdepot“ zur intravenösen Gabe von Prostanoiden zur Verfügung (OMT GmbH, Deutschland). Vorteile sind 1) fehlende Notwendigkeit für einen rechtsatrialen Katheter bzw. Ports und 2) Befüllung der Pumpe durch perkutane Punktion alle 10 (20ml) bzw. 20 (40ml-Pumpe) Tage unter ambulanten Bedingungen durch geschultes Personal.

Erste praktische Erfahrungen bei der Anwendung der Pumpe in verschiedenen PH-Zentren zeigen eine sichere Implantation, die einfache Befüllung sowie eine hohe Akzeptanz bei den Patienten. Bei Beobachtungszeiten bis zu 9 Monaten sind bisher keine Komplikationen aufgetreten.

Fazit: Für Patienten mit Notwendigkeit einer intravenösen Prostanoidgabe bzw. solchen mit nichtakzeptablen Nebenwirkungen unter subkutaner Gabe von Treprostinil stellt das neue Pumpensystem eine interessante Alternative zu den bisher verwendeten externen Pumpen dar. Prinzipiell können somit Infektionen reduziert werden. Die fehlende Notwendigkeit eines rechtsatrialen Katheters bzw. Ports wird von den Patienten als ein entscheidender Vorteil gesehen.