Pneumologie 2011; 65 - P110
DOI: 10.1055/s-0031-1272216

Paronychie als neuer prädiktiver Faktor bei Patienten mit fortgeschrittenem nichtkleinzelligem Lungenkarzinom unter Behandlung mit Erlotinib

D Binder 1, R Hübner 1, B Temmesfeld-Wollbrück 1, N Suttorp 1
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik m. S. Infektiologie und Pneumologie

Hintergrund:

Bei Patienten mit aktivierenden Mutationen des EGF-Rezeptors zeigt Erlotinib eine überragende Wirksamkeit. Liegt kein Gewebe zur Analyse oder keine Möglichkeit zur Testung vor, kann aus klinischen Surrogatmarkern der Erfolg der Therapie erahnt werden.

Patienten und Methoden:

Wir haben Patienten (Pat.) mit fortgeschrittenem nichtkleinzelligem Lungenkarzinom retrospektiv untersucht, die an unserer Einrichtung mit Erlotinib behandelt wurden. Wir haben demographische und krankheitsspezifische Daten sowie Daten zur Behandlung erhoben. Darüber hinaus wurden Endpunkte der Effektivität (progressionsfreies Überleben, Gesamtüberleben) mit der Verträglichkeit der Therapie korreliert.

Ergebnisse:

53 Pat. mit fortgeschrittenem nichtkleinzelligem Lungenkarzinom wurden behandelt. Patienten, bei denen eine Paronychie CTC3.0– Grad 2 oder 3 beobachtet wurde, wiesen ein signifikant längeres progressionsfreies (p=0,04) und Gesamtüberleben (p=0,02) als Pat. ohne Nageltoxizität auf.

Schlussfolgerung:

Nageltoxizität ist ein prädiktiver Faktor für eine erfolgreiche Krankheitsstabilisierung bei Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkarzinom unter Erlotinib.