Pneumologie 2011; 65 - P234
DOI: 10.1055/s-0031-1272200

Pulmonale Hypertonie bei pulmonaler Langerhanszell-Granulomatose: Erfolgreiche Therapie mit Sildenafil

M Held 1, T Romen 1, B Jany 1
  • 1Missionsärztliche Klinik Würzburg

Bei fortgeschrittener pulmonaler Langerhanszellgranulomatose (pLHCG) findet sich häufig eine pulmonale Hypertonie (PH). Dann sind die Patienten in der Regel nicht ventilatorisch, sondern durch die pulmonale Perfusionsstörung limitiert. Es finden sich unterschiedliche Formen einer pulmonalen Vasculopathie mit arteriellem und venösen Befall. Die pulmonale Vasculopathie scheint eine eigenständige Komponente zu sein. Über die Rolle von Zytokinen und Wachstumsfaktoren in der Pathogenese der PH wird spekuliert.

Wir berichten über eine erfolgreiche Sildenafil-Therapie der PH bei einer Patientin mit pLCG.

51-jährige Patientin, PD pLHCG mit 46 Jahren 2005. Erstvorstellung in unserem Lungenhochdruckzentrum mit V.a. Pulmonale Hypertonie 2010.

Zunächst Einleitung einer Sauerstofflangzeittherapie und eine nochmalige systemische Cor ticosteroidtherapie 0,5mg/kg KG ohne wesentlichen Effekt.

Lungenfunktion und CT bleiben unverändert. Die 6-Minuten-Gehhstrecke nimmt weiter ab. Die PH besteht fort. Daraufhin Einleitung einer Sildenafiltherapie.

Tab.1

Parameter

Vor Sildenafil

3 Monate nach Sildenafil

6-MWD (m)

350

400

Leistung (Watt)

36

65

VE/VC02

80

41

EQ02 AT

40

38

EQC02 AT

52

42

nT-po-BNP

301

54

P02 (mmHg)

68

65

pC02 (mmHg)

31

31

S02%

94

94

TAPSE (mm)

18

19

Tei-Index

0,67

0,40

LVEI

1,22

1,0

mPAP (mmHg)

56

36

PVR dyn*s*cm–5

1035

500

PCWP (mmHg)

15

8

RAP (mmHg)

5

12

CI (l/min/m2)

2,0

2,7

Unter Sildenafil deutliche Verbesserung von Hämodynamik, Gehstrecke und Leistung. Die Therapie war sicher: Stabile Oxygenierung. Es kam nicht zur pulmonalvenösen Stauung.

Bei Patienten mit fortgeschrittener PLCG und PH stellt die Therapie mit Sildenafil eine erfolgversprechende Therapieoption dar und sollte zumindest im Bridge-To-Transplat-Setting erwogen werden. Da vorstellbar ist, dass es bei Patienten mit vorwiegend venöser Vasculopathie zu einer pulmonalvenösen Stauung und konsekutivem Lungenödem kommen könnte, sollte die Sildenafiltherapie nicht unkritisch eingesetzt, sondern nur unter engmaschiger Beobachtung initiiert werden.