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DOI: 10.1055/s-0031-1272197
Endobronchiale Tuberkulose (EBTB) als Manifestation bei pulmonaler Tuberkulose
Einleitung:
Die Tuberkulose (TB) zählt weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Die durchschnittliche Inzidenz in Westeuropa liegt bei 17/100.000 Einwohnern. In Deutschland ist die Inzidenz rückläufig, 2007 lag diese bei 6/100.000 Einwohner. Eine begleitende EBTB ist selten und deren Pathogenese ungeklärt.
Fallvorstellung:
30-jähriger Inder, Nichtraucher, Design-Ingenieur, bei V.a. CAP mit Cephalosporinen der 3. Generation vorbehandelt, stellte sich mit seit 6 Wochen quälenden unproduktiven Husten und nächtlicher Schweißneigung mit Fieber und einem Gewichtverlust von ca. 4kg vor. Initial bestanden Hämoptysen. Im Röntgen-Thorax waren ein Infiltrat im linken Oberlappen und Hilus-Verbreiterungen bds. auffällig. Es bestand eine mittelgradige Splenomegalie. In der PET/CT fiel ein massiver mediastinaler Lymphknotenbulk auf. Endobronchial war eine verbreiterte und infiltrierte Hauptcarina auffällig. Bei fehlendem Tumornachweis aus den endobronchialen Kryobiopsien zeigten sich in der Kultur (Bronchialspülung) und im LK-Aspirat (TBNA) der Nachweis säurefester Stäbchen. Die PCR sicherte den Befund von Mycobacterium tuberculosis. In der Initialphase erfolgte eine Standard-4fach Therapie (INH, RMP, RZA, EMB); bereits nach 2 Monaten zeigte sich deutlich ein klinisches Ansprechen, auch der endobronchiale Befund war deutlich rückläufig. Die 2fach Therapie (INH, RMP) wurde auf insgesamt 6 Monaten verlängert.
Zusammenfassung:
Die EBTB tritt in Westeuropa selten auf, gilt jedoch als hochinfektiös. Komplikationen wie Ulcerationen und Fibrostenosen können auftreten. Eine rasche und prolongierte TB-Chemotherapie führte zu einer vollständigen Widerherstellung der endobronchialen Struktur.