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DOI: 10.1055/s-0031-1272195
Pleuritis tuberculosa: Wie häufig liegen Medikamentenresistenzen vor?
Einleitung: In der Diagnostik der tuberkulösen Pleuraergüsse wird der Thorakoskopie heutzutage häufig nur noch eine geringe Bedeutung zugemessen. Dabei wird jedoch das Problem einer potentiellen Medikamentenresistenz außer Acht gelassen.
Patienten und Methoden: Retrospektiv analysiert wurden die Ergebnisse der kulturellen Diagnostik bei insgesamt 80 Patienten, bei denen im Zeitraum von 1993 bis 2002 in der Lungenklinik Heckeshorn mittels internistischer Thorakoskopie histologisch eine Pleuritis tuberculosa gesichert werden konnte.
Ergebnisse: Die thorakoskopisch entnommenen pleuralen Bioptate waren in 77,5% kulturell positiv (51,3% im Festmedium und/oder 58,8% im Flüssigmedium). Aus anderen Probenmaterialien konnte in Einzelfällen ein zusätzlicher kultureller Nachweis der Tuberkulose geführt werden. Die Testergebnisse der untersuchten Materialien ergab folgende Resistenzen: Isoniazid (INH) in 5/80 und Streptomycin (SM) in 4/80 Proben, keine Resistenz gegenüber Rifampicin, Ethambutol, Pyrazinamid und Protionamid.
Schlussfolgerung: Thorakoskopisch entnommene Pleurabioptate ermöglichten in einem hohen Prozentsatz einen kulturellen Nachweis von Mycobacterium tuberculosis. In 12,5% der kulturell positiv befundeten Fälle fand sich eine Monoresistenz gegenüber INH bzw. SM. Die Prüfung der Medikamentenempfindlichkeit wird in Zukunft wegen der weltweit zunehmenden Resistenzen wichtiger werden. Wegen der hohen bakteriellen Sensitivität kommt der Thorakoskopie in der Diagnostik der Pleuratuberkulose eine wichtige Rolle zu.