Pneumologie 2011; 65 - P474
DOI: 10.1055/s-0031-1272184

Große rechtsventrikuläre Metastase als seltene Dyspnoeursache beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom

F Noack 1, I Bork 1, M Hollenbach 2, A Berger 2, B Wollschläger 1, T Seufferlein 2, B Schmidt 1
  • 1Universitätsklinikum Halle, Klinik für Innere Medizin I, Schwerpunkt Pneumologie
  • 2Universitätsklinikum Halle, Klinik für Innere Medizin I

Die Vorstellung des Patienten erfolgte 05/2010 mit in den letzten Tagen deutlich progredienter Dyspnoesymptomatik (bei Aufnahme NYHA IV).

09/2009 wurde die Erstdiagnose eines nicht-kleinzelligen Adenokarzinoms der Lunge im UICC Stadium IIIa (cT3 cN2 cM0) gestellt. Die anschließende simultane Radiochemotherapie (66Gy, Carboplatin/Paclitaxel) führte zu einer partiellen Remission. Nach zwei weiteren Zyklen Carboplatin/Paclitaxel (AUC 6) war 03/2010 sonographisch und CT-morphologisch eine Raumforderung im Bereich der rechten Niere (5cm, vaskularisiert (Jinzaki 3–4)), bei sonst stabiler Tumorerkrankung, nachweisbar. Aufgrund des jungen Alters des Patienten, bei sehr gutem Allgemeinzustand (Karnowski 90%, ECOG=0) und differenzialdiagnostischem Verdacht auf ein Nierenzellkarzinom als Zweittumor erfolgte bei entsprechendem Patientenwunsch eine Nephrektomie (histologisch Metastase des Adenokarzinoms).

Zur Abklärung der Dyspnoesymptomatik führten wir, nach Ausschluss pneumonischer Infiltrate und klinisch relevanter Pleuraergüsse, eine transthorakale Echokardiografie durch, in welcher sich eine 7cm messende Raumforderung im Bereich des rechten Ventrikels, mit nahezu kompletter Verlegung des Lumens, zeigte.

Fazit: Bei unklarer Dyspnoe im Rahmen eines Lungenkarzinoms ist auch an myokardiale Metastasen zu denken. In Obduktionsserien wurden diese bei bis zu 23% aller Patienten nachgewiesen, sind jedoch sehr selten symptomatisch.