Pneumologie 2011; 65 - P315
DOI: 10.1055/s-0031-1272159

H1/N1-Influenza Inzidenz bei Beschäftigten im Gesundheitswesen in Portugal

A Nienhaus 1, J Torres Costa 2
  • 1Universitätsklinikum Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Eppendorf, Epidemiologie und Versorgungsforschung für Gesundheitsberufe, Hamburg Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
  • 2Universitätsklinik S. João, Abteilung für Arbeitsmedizin, Alameda Professor Hernâni Monteiro

Hintergrund:

Bei einer Pandemie sind Beschäftigte im Gesundheitswesen in erhöhtem Maße infektionsgefährdet, weshalb eine Impfung, sofern diese wie bei der Schweinegrippe in der Saison 2009/2010 verfügbar ist, für dieses Kollektiv besonders sinnvoll ist.

Fragestellung:

Untersuchung der Inzidenz von H1/N1-Infektionen bei Beschäftigten im Gesundheitswesen und Analyse der Effektivität der H1/N1-Impfung.

Methode:

Beschäftigten des Krankenhauses S. João in Porto, Portugal wurde die H1/N1-Impfung kostenfrei angeboten. Als Impfstoff wurde Pandemrix® verwendet. Beschäftigte mit typischen Symptomen einer Influenza (ILS) wurden im Rahmen des Pandemieplans aufgefordert, eine H1/N1-Bestimmung mit RT-PCR durchführen zu lassen und sofern diese positiv war, mindestens 7 Tage von der Arbeit fern zu bleiben. Soziodemografische Daten, die Impfung sowie ILS wurden von den Betriebsärzten des Krankenhauses standardisiert erfasst.

Ergebnisse:

Die Studienpopulation umfasst 5591 Beschäftigte. Das mittlere Alter betrug 38,7 Jahre (Std=10,9). Die Impfquote betrug 30,8% (n=1720). Eine selbst limitierend anaphylaktische Reaktion trat auf. Weitere schwere Impfkomplikationen traten nicht auf. ILS wurde in der Saison 2009/2010 bei 245 (4,4%) und eine H1/N1 -Infektion bei 97 (1,7%) beobachtet. Pflegeberufe hatten mit 2,8% das höchste Infektionsrisiko OR 3,8 95%CI 1,2–6,8). Die Impfung reduzierte das Infektionsrisiko auf 0,3% (OR 0,2 95%CI 0,1–0,8).

Zusammenfassung:

Die Impfung wurde gut vertragen und reduzierte das Infektionsrisiko erheblich. Der Pandemieplan des Krankenhaus S. João zur Eindämmung der Schweinegruppe war erfolgreich.