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DOI: 10.1055/s-0031-1272156
Schwere endobronchiale Aspergillose unter antimykotischer Therapie mit Anidulafungin bei pulmonaler Aspergillose – eine seltene Manifestation
Einleitung: Infektionen mit Aspergillus spp. können sich als Aspergillome, chronisch-nekrotisierende Aspergillosis, allergische bronchopulmonale Aspergillose oder als invasive Aspergillose manifestieren. Bronchiale Aspergillosen sind jedoch selten. Ein spezieller Therapiealgorithmus existiert dafür nicht.
Fallbericht: Bei einer 63-jährigen Patientin mit einem Multiplen Myelom (Typ IgG Kappa, ohne klonale Aberration) mit Z.n. autologer Stammzelltransplantation wurde zuletzt bei progredienter Tumorerkrankung eine Mobilisationschemotherapie mit Cyclophosphamid durchgeführt. Darunter kam es zu einer lang anhaltenden Aplasie mit schwerer Pneumonie und pulmonaler Aspergillose. Trotz antimykotischer Therapie mit Anidulafungin entwickelte sich im Verlauf ein ausgedehnter endobronchialer Befall im Sinne einer membranösen tracheobronchialen Aspergillose. Bronchoskopisch zeigte sich ein derber, plastikartiger und kompletter Überzug der zentralen Atemwege. Mit der flexiblen Kryosonde konnten mehrere bis 5mm große Biopsien gewonnen werden, die histologisch das Bild eines fibrinhaltigen Aspergilloms zeigten, ohne Anteile humanen Restgewebes.
Zusammenfassung: Bronchiale Aspergillosen sind seltene Komplikationen bei Infektionen mit Aspergillus spp. und indizieren stets einen schweren Verlauf. Die bestehende Behandlung sollte daher bei Verdacht frühzeitig intensiviert werden, in diesem Fall z.B. mit additiver Gabe von liposomalem Amphotericin B oder eines Azols zu einer bestehenden Therapie mit Echinocandinen.