Pneumologie 2011; 65 - V403
DOI: 10.1055/s-0031-1272145

Flüchtige organische Verbindungen in COPD

V Besa 1, K Darwiche 3, B Bödeker 2, U Sommerwerck 3, O Anhenn 1, J Baumbach 2, L Freitag 4
  • 1Ruhrlandklinik Essen
  • 2Biozentrum B&S Analytik GmbH Dortmund
  • 3Ruhrlandklinik Essen, Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen
  • 4Abteilung für interventionelle Pneumologie, Ruhrlandklinik Essen

Einleitung: Der Schweregrad einer COPD wird üblicherweise durch die Einschränkung des FEV1 bestimmt. Für den Kliniker ist es aber offensichtlich, dass es systemische Manifestationen der Erkrankung gibt, die nicht die durch klassische Lungenfunktionsprüfungen erfasst werden können. Mit der nicht-invasiven Ionen-Mobilitätsspektrometrie (IMS) können flüchtiger organischer Verbindungen in der Ausatemluft detektiert werden. Höhere Konzentrationen imponieren als Peaks, geringere als Täler im dreidimensionalen Spektrogramm. In einer Studie prüften wir, ob es spezifische Peaks gibt, die den Schweregrad der COPD abbilden.

Material und Methoden: 41 COPD Patienten und 33 gesunde Probanden wurden rekrutiert. Über ein Mundstück atmeten die Patienten in das IMS-Gerät. Während eines einfachen Ausatemmanöver wurde die Luft gesammelt und analysiert. Durch Mustererkennung wurden spezifische Peaks gesucht und bezüglich ihrer Höhe statistisch ausgewertet.

Ergebnisse: Es war nicht möglich, einen einziger „COPD-Peak“ zu identifizieren. Drei Peaks, (Peak 9, Peak 27 und Peak 60) zeigten aber eine signifikant höhere Signal-Intensität bei Patienten im Vergleich mit den Gesunden. Die Signalhöhe korrelierte dabei mit dem Schweregrad der COPD. Die Rauchgewohnheiten beeinflussten die Signale wesentlich geringer.

Zusammenfassung: Spezifische Peaks von flüchtigen organischen Verbindungen konnten in der Atemluft von Patienten mit schwergradiger COPD entdeckt werden. Auch wenn die genaue chemische Zusammensetzung der volatilen Substanzen und der zugrunde liegende Stoffwechselweg noch nicht bekannt sind, eröffnet die Ionen-Mobilitätsspektrometrie eine andere Möglichkeit, um den Schweregrad einer COPD nichtinvasiv zu bestimmen.