Pneumologie 2011; 65 - P356
DOI: 10.1055/s-0031-1272128

Vergleich unterschiedlicher Flussraten (20 und 35l/min) bei einer nasalen High-flow Therapie bei obstruktivem Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS)

G Nilius 1, KJ Franke 1, C Brückner 1, U Domanski 1, KH Rühle 1, H Schneider 2
  • 1HELIOS-Klinik Hagen-Ambrock
  • 2John-Hopkins-Universität, Baltimore

Einleitung: Die nasale high-Flow Therapie ist eine weitere Option der Atmungsunterstützung in Form einer Überdrucktherapie bei OSAS. Eine Studie konnte zeigen, dass mithilfe eines Flusses von 20l/min bei etwa 25% der Patienten eine klinisch relevante Reduktion der schlafbezogenen Obstruktionen erzielt werden kann.

Fragestellung: Mithilfe des neuen Therapie-Geräts AIRVO der Firma Fisher & Paykel ist es möglich Flussraten von 35l/min und höher zu erzeugen. Ziel dieser Untersuchung ist der Vergleich des Effekts der Flussraten 20 und 35l/min in randomisierter Reihenfolge auf den AHI und die Schlafqualität unter PSG-Kontrolle bei 13 Patienten (5 weiblich, mittleres Alter 55,4±8,5 Jahre, BMI 32,4±5,1kg/m2) mit der Erstdiagnose eines OSAS, bei denen überwiegend Hypopnoen vorgelegen hatten.

Ergebnisse:. Die Schlafeffizienz (TST/TIB in%) betrug während der diagnostischen PSG 81,5%, unter AIRVO 20l/min 81,1% und 35l/min 74,5%. Der AHI gesamt konnte von 27,0±14,6 auf 26,4±12,6 (AIRVO 20l/min) und 20,5±11,0 (AIRVO 35l/min) gesenkt werden. Der REM-AHI betrug vor Therapie 42,9±29,9 und konnte auf 26,4±13,4 (AIRVO 20l/min) bzw. 16,7±15,9 (AIRVO 35l/min) gesenkt werden.

Bei insgesamt 4 von 13 Patienten war eine klinisch zufriedenstellende Einstellung unter AIRVO 35l/min zu verzeichnen.

Schlussfolgerung: In einer Gruppe von OSAS-Patienten mit überwiegend Hypopnoen lässt sich durch eine nasale high-flow Therapie in Form des AIRVO in etwa in 30% eine zufriedenstellende Therapieeinstellung erreichen, wobei eine höhere Flussrate eine stärkere Reduktion des AHI bewirkt. Insbesondere Patienten mit überwiegend REM bezogenen Ereignissen scheinen besonders gut anzusprechen.