Pneumologie 2011; 65 - P247
DOI: 10.1055/s-0031-1272126

Fehlender Therapieeffekt einer CPAP-Therapie bei Schlafapnoe: 2 Fälle mit PAH

M Held 1, S Baron 1, C Roth 1, B Jany 1
  • 1Missionsärztliche Klinik Würzburg

Eine obstruktive Schlafapnoe ist häufig. Die Therapie der Wahl ist in eine n-CPAP-Therapie. Die obstruktive Schlafapnoe kann zu einer leichtgradigen pulmonalen Hypertoni e (PH) führen. Bei pulmonal-arterieller Hypertonie (PAH) ist als Folge das Auftreten einer perioidischen Atmung beschrieben, ursächlich könnte die nächtliche Hypoxämie sein.

Wir berichten von 2 älteren männlichen Patienten, die mit der Frage nach Vorliegen einer PAH vorgestellt wurden.

Patient A: 78 Jahre, männlich, mPAP 49mmHg, AHI 37/h, mittlere nächtliche S02, 6-MWD 240m, mittlere nächtliche S02 86%.

Patient B: 79 Jahre, männlich, MPAP 28mmHg, PVR 303dyn*s*cm-5, PCWP 11mmHg, AHI 48/h, mittlere nächtliche S02 89%. 6-MWD 465m, Leistung 82 Watt.

In beiden Fällen wurde eine n-CPAP-Therapie eingeleitet. Bei beiden Patienten Besserung des somnologischen Befundes ohne funktionelle Verbesserung.

Die Reevaluation einschließlich erneuter Rechtsherzkatheteruntersuchung zeigte bei Patient A einen unveränderten hämodynamischen Befund, bei Patient B war es zu einer weiteren Verschlechterung gekommen.

Schließlich wurde bei beiden Patienten eine spezifische vasodilatative Therapie eingeleitet.

Bei Patient A kam es unter Bosentan zu einer nachhaltigen drastischen hämodynamischen und funktionellen Verbesserung (mPAP von 49 auf 29mmHg, 6-MWD von 240 auf 355m).

Bei Patiente B kam es unter Tadalafil zu einer Verbesserung der 6-MWD um 77m auf 450m, Abnahme des NT-pro-BNP um 320ng/ml und der rechtsseitigen Vorhofgröße.

Die Fälle belegen einerseits, dass auch bei älteren Patienten mit Komorbiditäten eine PAH vorliegen kann. Andererseits unterstreicht die Darstellung, dass beim gleichzeitigen Vorliegen einer PH und einer Schlafbezogenen Atmungsstörung nicht zwangsläufig von einer PH 3 nach Dana Point in Folge obstruktiver Schlaf-Apnoe auszugehen ist, sondern auch das Vorliegen einer zentralen Schlafapnoe in Folge PAH vorliegen kann. In diesen Fällen sollte primär die PAH als Grunderkrankung therapiert werden.