Pneumologie 2011; 65 - P411
DOI: 10.1055/s-0031-1272125

Schlafbezogene Atmungsstörungen und Schlafverhalten bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz

H Woehrle 1, G Weinreich 1, K Wegscheider 2, E Erdmann 3, H Teschler 4
  • 1ResMed Science Center Martinsried
  • 2Universitätsklinikum Hamburg
  • 3Klinikum der Universität zu Köln, Innere Medizin III
  • 4Ruhrlandklinik Essen

Hintergrund: Das SchlaHF-Register untersucht das Auftreten von schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) und das Schlafverhalten von Patienten mit einer chronischen, systolischen Herzinsuffizienz.

Fragestellung: Bestimmung des SBAS-Auftretens bei Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) unter optimaler Therapie sowie eine Analyse der Schlafeffizienz und Schlafarchitektur.

Patienten und Methoden: Bisher wurden in Deutschland im Rahmen des SchlaHF-Registers zwischen dem 1.2.2008 und dem 1.8.2010 prospektiv 1075 HI-Patienten (NYHA-Klasse ≥II, LVEF≤45%) in einer Polysomnografie (PSG) untersucht. Voraussetzung für die PSG war ein zuvor durchgeführtes Schlafapnoe-Screening mit einem AHI >15/h oder eine starker klinischer Verdacht bei einem AHI ≥5/h. SBAS wurde definiert als ein AHI ≥15/h.

Ergebnisse: Im untersuchten Kollektiv war die geschlechtsspezifische Schlafeffizienz weitgehend ähnlich bei zentraler Schlafapnoe (ZSA) (m: 75,8%, f: 76,7%, n.s), obstruktiver Schlafapnoe (OSA) (m: 73,4%, f: 69,2%, n.s) und bei Patienten ohne SBAS (m: 75,5%, f: 73,1%, n.s). Ähnliches galt für die Gesamtschlafdauer bei ZSA (m: 317min, f: 324min, n.s), OSA (m: 313min, f: 292min, n.s) und bei Patienten ohne SBAS (m: 318min, f: 312min, n.s). AHI war bei ZSA (m: 28,5/h, f: 25,7/h, n.s), OSA (m: 38,0/h, f: 34,1/h, n.s) und bei Patienten ohne SBAS (m: 8,5/h, f: 8,3/h, n.s). Größere geschlechtsspezifische Unterschiede traten bei den respiratorischen Unterindizes auf: AI bei ZSA (m: 17,7/h, f: 12,1/h, p<0,05), OSA (m: 22,7/h, f: 15,3/h, p<0,05) und bei Patienten ohne SBAS (m: 3,8/h, f: 3,0/h, n.s). HI bei ZSA (m: 10,8/h, f: 14,6/h, p<0,05), OSA (m: 15,7/h, f: 18,8/h, n.s) und bei Patienten ohne SBAS (m: 5,0/h, f: 5,3/h, n.s).

Schlussfolgerung: Im SchlaHF-Register waren Schlafdauer und Schlafeffizienz bei OSA, ZSA und bei Patienten ohne SBAS ähnlich bei Männern und Frauen. Bei den Unterindizes AI und HI waren signifikante Unterschiede festzustellen.