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DOI: 10.1055/s-0031-1272092
Zelluläre Bronchiolitis als seltene Differenzialdiagnose einer diffusen Lungenerkrankung beim Adoleszenten
Einleitung: Die zelluläre Bronchiolitis ist ein sehr seltenes Krankheitsbild, das sich histologisch von der Panbronchiolitis durch das Fehlen von peribronchiolären schaumzelligen Infiltraten unterscheidet [1].
Fallbericht: 18-jähriger, gesunder Patient ohne wesentliche Vorerkrankungen, Nichtraucher, starke Dyspnoe und Husten ohne Auswurf seit wenigen Wochen, ohne Besserung nach Antibiotikatherapie. Konventionell-radiologisch kein richtungsweisender Befund, CT-morphologisch feinfleckige, milchglasartige Trübung in allen Lungenabschnitten. BAL mit neutrophiler Alveolitis (47%). Kurzfristige Besserung unter Prednisolontherapie (20mg/d), nach Reduktion der Dosis klinisch Verschlechterung mit respiratorischer Insuffizienz. Zur weiteren Diagnostik videoassistierte offene Lungenbiopsie. Unter erhöhter Prednisolondosis (100mg/d) klinisch langsame Besserung.
Histologie: Floride Bronchiolitis mit Beteiligung des peribronchialen Gewebes, hier gemischtzellige Infiltration, Verdickung der Alveolarsepten und mesenchymale Proliferate im Interstitium i.S. einer beginnenden Organisation. Kein Nachweis einer schaumzelligen Reaktion.
Schlussfolgerung: Bei klinischem Bild ähnlich einer Panbronchiolitis ist die Diagnose der zellulären Bronchiolitis wahrscheinlich nicht ohne offene Lungenbiopsie zu stellen.
[1] Katzenstein, Anna-Luise A.. Non-neoplastic Lung Disease. Elsevier, Philadelphia, 2006, pp. 458–459.