Pneumologie 2011; 65 - P193
DOI: 10.1055/s-0031-1272048

Methodik zur Dosisabschätzung optimiert den klinischen Zulassungsprozess von inhalierten Medikamenten

S Häußermann 1, T Meyer 1
  • 1Inamed Research GmbH & Co. KG

Hintergrund: Die Zulassung eines Medikamentes ist ein langer und schwieriger Weg, den nur14% der Medikamente schaffen. Neue Schätzungen von DiMasi belegen, dass ein Entwicklungsprozess im Schnitt US$ 802 Mio. kosten abhängig von der Firmengröße (DiMasi, 2002, Journal of Health Economics). Um die Kosten zu minimieren, ist es wichtig, so früh wie möglich zu wissen, ob der Wirkstoff effektiv ist. Bei inhalativen Studien, kommt noch eine Dosisschwankung dazu, für deren Reduktion wir folgenden Lösungsansatz haben.

Methodik: Die Bewertung der nominalen Dosis von Inhalationsgeräten ist hinreichend bekannt, wogegen die Abschätzung der tatsächlich in den Lungen abgeschiedenen Mengen schwierig ist. Das Hauptproblem ist die Abhängigkeit der abgeschiedenen Mengen vom individuellen Atemmanöver. Eine Methodik ist zunächst die Flussprofile der Patienten zu bestimmen. Über eine Regressionsanalyse wird der individuelle Druck aus dem individuellen Fluss bestimmt. Die durch in vitro Tests bekannte Partikelgrößen sowie alle anderen wichtigen Parameter des Flussprofils werden in einem Depositionsmodell (z.B. ICRP 66) verwendet, um die abgeschiedene Menge zu berechnen.

Ergebnisse: Die vorgestellte Problematik zeigt auf, dass insbesondere bei Safety Studien nicht klar ist, ob ein eventueller Adverse Events tatsächlich mit der abgegebenen Dosis zusammenhängt oder nicht, weil die Dosisschwankung normalerweise nicht berücksichtigt wird. Nur durch eine Abschätzung der Dosis kann ein möglicher Zusammenhang hergestellt werden. Auch im weiteren Entwicklungsprozess, wenn z.B. keine Effizienz gezeigt werden kann, können mittels der vorgestellten Methodik z.B. ein unzulängliches Atemmanöver als mögliche Ursachen hierfür herausgefunden werden.

Schlussfolgerung: Generell ist aufgrund des Einsparungspotenzials die vorgestellte Methodik wichtig im Entwicklungsprozess von Medikamenten.