Pneumologie 2011; 65 - P134
DOI: 10.1055/s-0031-1272040

Einfluss des Phosphodiesterase 4 Inhibitors Roflumilast auf die Körperzusammensetzung bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung COPD

A Kroker 1, K Franz 1, W Schröder-Babo 1, C Schmid-Wirlitsch 2, T Bethke 2, E Wouters 3
  • 1Pneumologische Fachpraxis
  • 2Nycomed Deutschland GmbH Konstanz
  • 3University Hospital Maastricht – Maastricht

Rationale: Roflumilast (ROF), ein oraler, selektiver Phosphodiesterase 4 Inhibitor, verbessert die Lungenfunktion und senkt Exazerbationen bei Patienten (Pat) mit COPD. Die Behandlung mit ROF wird auch mit einer Gewichtsabnahme in Verbindung gebracht, die nicht progressiv und nach Absetzen der Behandlung reversibel ist. Die Veränderungen der Körperzusammensetzung (body mass index BMI, fettfreier-Masse-Index FFMI) in Folge der Gewichtsabnahme werden hier beschrieben.

Methoden: In eine doppelblinde, randomisierte Parallelgruppenstudie (M2–128) wurden Pat (≥40J.) mit mittel- bis schwerer COPD mit chronischer Bronchitis eingeschlossen. Nach 4-wöchiger Eingangsphase (1x tägl. Tiotropium (TIO) 18µg und Plazebo (PLA) erhielten die randomisierten Pat über 24 Wochen gleichzeitig mit TIO (1x tägl. 18µg) entweder ROF 500µg oral 1x tägl. (n=371) oder PLA (n=372). Die Gewichts- und die Bioimpedanzmessung efolgten zu Beginn und nach 4, 8, 12, 18 und 24 Wochen.

Ergebnisse: Die Behandlung mit ROF führten sowohl zu einer signifikanten Gewichtsabnahme (–2,0kg ROF vs. 0,1kg PLA; mittl. Unterschied –2,1kg; 95%Konfidenzintervall [KI] –2,5; –1,7; p<0,0001) als auch einer signifikanten Abnahme des BMI (–0,73kg/m2 ROF vs. 0,03kg/m2 PLA; mittl. Unterschied –0,76kg/m2; 95% KI –0,89; –0,62; p<0,0001) sowie zu einer signifikanten Abnahme des FFMI (–0,30kg/m2 ROF vs. 0,01kg/m2 PLA; mittl. Unterschied –0,31kg/m2; 95% KI –0,53; –0,09; p<0,0059). Die Abnahme des FFMI trat vor allem während der ersten 4 Wochen auf, dagegen nahm der BMI kontinuierlich weiter ab bis ca 18 Wochen nach Beginn der ROF-Behandlung. Nach den ersten 4 Wochen nahm daher die Differenz zwischen FFMI und BMI zu, woraus sich vor allem ein Verlust von Fettmasse bei den ROF behandelten Pat ergibt.

Schlussfolgerungen: Die günstigen Effekte von ROF auf die Lungenfunktion und weitere klinische Parameter gehen einher mit einer signifikanten Abnahme des Gewichts, die sich vor allem auf eine Abnahme der Fettmasse zurückführen lässt.