Pneumologie 2011; 65 - P466
DOI: 10.1055/s-0031-1272034

Kosteneffektivität von Roflumilast in Kombination mit lang-wirksamen Beta-2-Agonisten bei Patienten mit schwerer und sehr schwerer COPD in Deutschland

H Magnussen 1, D Eheberg 2, J Ananthapavan 2, S Wecht 3, D Nowak 4
  • 1Krankenhaus Großhansdorf, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie und Pneumologisches Forschungsinstitut am Krankenhaus Großhansdorf GmbH
  • 2IMS Health GmbH & Co. OHG Health economics & outcomes research (HEOR)
  • 3Konstanz
  • 4Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin Klinikum der LMU München, Comprehensive Pneumology Center

Hintergrund: Roflumilast (ROF) vermindert die Exazerbationsrate (ER) und verbessert die Lungenfunktion (LF) bei Patienten mit schwerer und sehr schwerer COPD. Stationär behandlungspflichtige Exazerbationen tragen wesentlich zu den Kosten der COPD bei.

Ziel: Evaluation der Kosteneffektivität (KE) von ROF plus langwirksamer Beta2-Agonist (LABA) versus LABA allein bei Patienten mit schwerer und sehr schwerer COPD in Deutschland.

Methoden: Die KE von ROF plus LABA versus LABA wurde über ein Langzeit-Modell (Markov) ermittelt. Die Wirksamkeitsdaten beruhen auf klinischen Studien, die eine Reduktion der ER um 20,7% (95% KI: -31,-9) und eine Verbesserung der LF um 46ml FEV1 (L) zeigen (1,2). Die durchschnittliche Lebenserwartung der COPD Modellkohorte wurde unter Verwendung dieser Daten berechnet (Startalter: 65 Jahre). Kosten für stationär (IneK) und ambulant behandelte Exazerbationen (3) wurden integriert. Die Endpunkte waren inkrementelle Kosten pro vermiedener Exazerbation und pro gewonnenem qualitätsadjustierten Lebensjahr (QALY). Die Einflussvariablen wurden in Sensitivitätsanalysen getestet. Die KE wurde aus Sicht der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) analysiert.

Ergebnisse: Das Modell errechnet eine durchschnittliche Restlebenszeit von 8,1 Jahren für Patienten mit ROF plus LABA gegenüber 7,8 Jahren für Patienten mit LABA. Dies entspricht einem Gewinn von 0,26 Lebensjahren oder 0,23 QALYs pro Patient. In dieser Zeitspanne haben Patienten mit ROF plus LABA durchschnittlich 2,4 Exazerbationen weniger. Die Mehrkosten, die durch die zusätzliche Gabe von ROF entstehen, belaufen sich auf €4.500 pro Patient für die restliche Lebenszeit. Die inkrementellen Kosten für ROF plus LABA sind €1.852 pro vermiedener Exazerbation und €19.457 pro gewonnenem QALY.

Schlussfolgerung: Die Modellergebnisse, die aus Sicht der GKV in Deutschland analysiert wurden, zeigen, dass ROF plus LABA eine kosteneffektive Strategie darstellt.

Literatur:

1) Hanania AJRCCM 2010 2) Bateman ERS 2010 3) Nowak Pneumologie 2004