Pneumologie 2011; 65 - V302
DOI: 10.1055/s-0031-1272022

Prävalenz von Begleiterkrankungen bei COPD

S Hellmann 1, W Ammenwerth 1, T Blum 1, TT Bauer 1, A Gillissen 2
  • 1Helios Klinikum Emil von Behring Berlin
  • 2Klinikum Kassel

Einleitung: Vor allem in fortgeschrittenen Stadien der COPD wird das Auftreten von multiplen Begleiterkrankungen beobachtet. Daten zur Prävalenz bei stationärer Aufnahme wurden jedoch bisher nicht systematisch untersucht.

Methoden: Retrospektive Analyse der Daten einer konsekutiven Serie von Pat. mit der Aufnahmediagnose COPD nach Stadien, die während eines oder mehrerer stationärer Aufenthalte in der Robert-Koch-Klinik, Leipzig, in einem Zeitraum vom 01.01.2002 bis zum 01.03.2009 behandelt wurden.

Ergebnisse: Das vorliegende Kollektiv (n=366) war im Mittel 62,7±9,6 Jahre alt, bestand zu 64% aus Männern und hatte einen BMI von im Mittel 26,1±5,9kg/m2. Die Patienten waren überwiegend Raucher oder Ex-Raucher (112/185; 31%/51%). Als Begleiterkrankungen wurden die koronare Herzkrankheit mit 20,5%, die arterielle Hypertonie mit 58,5%, die Hyperlipoproteinämie mit 11,7%, der Diabetes mellitus mit 21,4%, embolische Ereignisse mit 10,7% und die Osteoporose mit 15,3% dokumentiert. Hyperlipoproteinämie trat am häufigsten im COPD Stadium 1 auf (44% vs. 9,5% bis 11,4% in den übrigen Stadien; p=0,048). Patienten mit schwerer COPD wurden signifikant häufiger wiederaufgenommen als Patienten in niedrigeren Krankheitsstadien (Stadium IV 75% vs. Stadium I 42,9% p=0,034)

Schlussfolgerung: In allen Schweregraden der Erkrankung ließ sich eine hohe Komorbidität nachweisen. Es muss weiter untersucht werden, ob auch eine nur gering ausgeprägte COPD einen Einfluss auf die Entwicklung anderer Erkrankungen haben kann.