Pneumologie 2011; 65 - V277
DOI: 10.1055/s-0031-1272006

Ventilationsparameter unter Adaptiver Servoventilation (ASV) – Vergleich von zentraler/komplexer schlafbezogener Atemstörung (SAS) mit normalem BNP und Cheyne-Stokes-Atmung (CSA-CSR) mit erhöhtem BNP

P Litterst 1, M Westhoff 2
  • 1Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Hemer
  • 2Lungenklinik Hemer

Einleitung:

Die ASV kann erfolgreich bei zentraler/komplexer SAS und bei Cheyne-Stokes-Atmung eingesetzt werden. Es existieren keine Vergleichsuntersuchungen bezüglich der Ventilations- und Druckparameter sowie der Atemfrequenzen in beiden Gruppen.

Methodik:

Retrospektive Analyse (1.4.2004 bis 31.12.2009) der zu Beginn und nach 6 Wochen einer ASV-Therapie (Auto-CS2® – Fa. Resmed) bei zentraler/komplexer Schlafapnoe sowie bei CSA-CSR erhobenen Messdaten des Therapiegerätes. Einschluss von Patienten mit normalisiertem AHI.

Ergebnisse:

Auswertung von 24 Patienten mit zentraler und komplexer (CPAP-resistenter) SAS (normales BNP) und 47 Patienten mit CSA-CSR (erhöhtes BNP). Die anthropometrischen Daten, pCO2-Werte, wie die Medianwerte für AMV, höchsten Druck, mittleren Druck und EEP zu Beginn und im Verlauf der ASV-Therapie unterschieden sich nicht. Es zeigte sich jedoch ein signifikanter Unterschied (p<0,01) in der mittleren Atemfrequenz. (zentrale/komplexe SAS 15,6/min, bei Kontrolle 15,2/min und CSA-CSR 17,5/min, bei Kontrolle 17,2/min).

Diskussion:

Diese Ergebnisse bestätigen zuvor an einem kleineren Kollektiv erhobene Daten. Danach sind Atemminutenvolumina und -frequenzen im Verlauf einer ASV-Therapie einer zentralen/komplexen SAS wie auch einer CSA-CSR relativ stabil, insbesondere wenn in der ersten ASV-Therapienacht durch einen effektiven EEP und inspiratorischen Druckvarianzbereich eine weitgehende AHI-Normalisierung erzielt werden kann. Die bei CSA-CSR unter ASV signfikant höheren Atemfrequenzen im Vergleich zu zentraler/komplexer SAS deuten auf eine eher restriktives Atemmuster, das durch die pulmonale Stauung erklärt werden könnte.

Schlussfolgerung:

Trotz Ähnlichkeiten von komplexer/zentraler SAS und CSA-CSR bezüglich der Pathogenes der zentralen Atemstörung, unterscheiden sich beide Entitäten hinsichtlich ihrer Atemzugvolumina und -frequenzen. Prospektive Untersuchungen einschließlich Lungenfunktionsmessungen können weitere Aufschlüsse ergeben.