Pneumologie 2011; 65 - V270
DOI: 10.1055/s-0031-1272005

Intima-Media-Dicke (IMT) an der A. carotis communis (CCA) bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-syndrom vor und unter nächtlicher Überdrucktherapie

H Blüher 1, S Langner 2, G Höffken 3
  • 1DRK Krankenhaus Chemnitz, Klinik für Innere Medizin
  • 2Abt. Pneumologie, Medizinische Klinik I, Uniklinikum Dresden
  • 3Abt. Pneumologie, Medizinische Klinik I, Uniklinikum Dresden, Fachkrankenhaus Coswig

Einleitung: Bei OSAS-Patienten (obstruktives Schlafapnoesyndrom) wurden in mehreren Studien im Vergleich zu Kontrollen signifikant höhere CCA-IMT-Werte (Intima-Media-Dicke an der A. carotis communis) gemessen.

Fragestellung: Mittels hochauflösender Ultraschalluntersuchung mit Bestimmung der CCA-IMT bei OSAS-Patienten vor und unter regelmäßig nichtinvasiver Überdrucktherapie soll untersucht werden, ob es im Zeitverlauf zu einer Reduktion des Parameters unter dieser Therapie kommt.

Methodik: Es wurden 72 Patienten in die Studie eingeschlossen. Nach der Polysomnografie (PSG) erfolgte die 1. IMT-Messung. Circa 6 Monate nach Therapieeinleitung erfolgte die Befundkontrolle mittels Polygrafie (PG), es wurde erneut die IMT bestimmt.

Ergebnisse: In der Gesamtgruppe bestand ein schweres OSAS (Apnoe-Hypopnoe-Index 46 Ereignisse/h). Die Baseline-IMT (0,75±0,16mm) fiel bei insgesamt 60 Studienteilnehmern pathologisch aus.

Multivariat war der PLM-Index stärkster unabhängige Prädiktor einer pathologisch hohen IMT (p=0,004).

Wenngleich für die Gesamtstudiengruppe die IMT-Veränderung im Zeitverlauf nicht statistisch signifikant war, konnte bei 36 Patienten eine IMT-Reduktion unter 6-monatiger Therapie erreicht werden (0,81±0,16mm vs. 0,71±0,14mm).

Das eindrucksvollste Ergebnis war eine in der univariaten logistischen Regressionsanalyse mit einer großen Chance zur IMT-Regression assoziierte pathologische Baseline-IMT (p=0,022). Weiterhin war mit wachsendem Standardscore der IMT die Chance einer IMT-Reduktion im Zeitverlauf höher (p=0,002). Diese Beziehung blieb auch Im multivariaten Kontext erhalten (p<0,0001).

Schlussfolgerung: In der CCA-IMT-OSAS-Studie wurde die aktuell größte Anzahl an Patienten mit o.g. Fragestellung untersucht. Insbesondere eine zum Baselinezeitpunkt pathologisch erhöhte IMT zeigte sich mit einer größeren Chance zur Regression assoziiert. Ob es sich dabei um einen anhaltenden Effekt handelt bedarf umfangreicherer Studien mit längerer Beobachtungsdauer.