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DOI: 10.1055/s-0031-1271992
Mais- und Graspollen-Sensibilisierung von 8 Beschäftigten einer biologisch wissenschaftlichen Einrichtung
Einleitung: Beschäftigte, die zwecks molekularbiologischer Analysen manuelle Bestäubungen von Maisblüten in Gewächshäusern vornehmen, können einer hohen inhalativen Maispollen (MP)- Belastung ausgesetzt sein.
Ziel: Es solIte die Häufigkeit einer klinisch relevanten Sensibilisierung auf Maispollen und auf die damit kreuzreagierenden Graspollen unter acht Laborkräften (5 Frauen; durchschnittlich 35,3 Jahre alt) untersucht werden, die berufsbedingt regelmäßig Kontakt zu Maispollen haben.
Befunde: Fünf Untersuchte gaben arbeitsplatzbezogene Symptome an: Rhinitis (n=5), Konjunktivitis (n=4), Urtikaria (n=4) und/oder Kurzatmigkeit mit Husten (n=1); 3 Beschäftigte waren beschwerdefrei. Bei allen 5 symptomatischen Laborkräften lag eine IgE-vermittelte Sensibilisierung auf Maispollen vor (CAP Kl. 1–3), die sich im Haut-Pricktest in 3 Fällen bestätigte. Auch ein Beschäftigter ohne serologischen Nachweis einer Maispollen-Sensibilisierung zeigte einen positiven Hauttestbefund auf Maispollen. Alle 3 MP-Nichtsensibilisierten waren am Arbeitsplatz beschwerdefrei. 4 MP-Sensibilisierte, aber keiner der MP-Nichtsensibilisierten hatte(n) gleichzeitig IgE-Antikörper auf Graspollen. Ausgehend von den klinischen Beschwerden bestand anamnestisch bei 4 der 5 MP-Sensibilisierten zuerst eine Allergie auf Gräserpollen und erst später (nach 6–11 Jahren) auch auf Maispollen. Im Untersuchungskollektiv zeigten sich lungenfunktionsanalytisch keine Auffälligkeiten. Bei 2 MP-Sensibilisierten, aber keinem der MP-Nichtsensibilisierten bestand eine unspezifische bronchiale Hyperreagibilität. FeNO war 3mal erhöht (alle MP-sensibilisiert).
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse weisen auf eine hohe Sensibilisierungsrate auf Maispollen unter den beruflich exponierten Personen hin. Bemerkenswert ist eine häufig vorausgegangene Graspollenallergie. Zur Untersuchung, ob letztere die Entwicklung einer Maispollensensibilisierung begünstigt, sind weitere Studien notwendig.