Pneumologie 2011; 65 - V239
DOI: 10.1055/s-0031-1271987

Bedeutung nosokomialer Infektionen bei der Resektion trachealer Stenosen

A Wolter 1, C Ludwig 1, F Beckers 1, E Stoelben 1
  • 1Kliniken der Stadt Köln, Lungenklinik

Studienziel:

Komplikationen am Tracheostoma sind häufig mit nosokomialen Infektionen kombiniert. Frage: Wie beeinflusst die Besiedelung mit multiresistenten Keimen das Operationsergebnis?

Patienten und Methode:

Zwischen 2005 und 2009 führten wir bei 30 Patienten eine primäre End-zu-Endresektion der Trachea nach Tracheotomie durch. Die demographischen Basisdaten, Diagnosezeitpunkt der Trachealstenose nach Dekanülierung, Typ der vorausgegangenen Tracheotomie wurden dokumentiert. Der Operation ging eine flexible Bronchoskopie mit Dokumentation des Stenosegrads voraus sowie postoperativ zur Beurteilung der Wundheilung. Außerdem erfolgte hierbei eine Bronchialspülung zur Asservation einer möglichen Keimbesiedelung.

Ergebnisse:

In 16 Fällen lag ein Zustand nach plastischer Tracheostomie (PT) vor, in 14 Fällen nach perkutaner dilatativer Tracheotomie (PDT). In der präoperativ erfolgten Bronchoskopie ließ sich in der Gesamtpatientenzahl bei 58% eine bakterielle Kontamination nachweisen. Der Hauptkeim war mit 26% ein multiresistenter Pseudomonas aerguinosa (MR). Eine Teilresektion des Ringknorpels war in acht Fällen erforderlich. Die Anastomose heilte in allen Fällen primär. Als Langzeitkomplikationen traten zwei Restenosen auf, die zum einen mit Revisionsoperation zum anderen per Laserabtragung therapiert wurden. In einem Fall zeigte sich eine Osteomyelitis des Sternums durch MRSA mit Notwendigkeit der Sternotomie. Im vierten Fall war eine Retracheotomie wegen respiratorischer Insuffizienz bei Pneumonie erforderlich.

Schlussfolgerung:

Jeder geplanten primären End-zu-Endresektion der Trachea sollte eine präoperative Bronchoskopie mit mikrobiologischer Keimbestimmung vorausgehen. Eine bakterielle Besiedelung nach Langzeitintubation ist ein negativer Prädiktor für das Outcome von primären End-zu-End-Resektionen der Trachea. Trotz hoher Nachweisrate an bakterieller Kontamination war eine Reintervention nur in vier Fällen erforderlich.