Pneumologie 2011; 65 - V46
DOI: 10.1055/s-0031-1271979

Der COPD Assessmenttest (CAT) als Outcomeparameter der pneumologischen Rehabilitation

K Schultz 1, O Göhl 1, R Kirchhof 2, D Stojanovic 1, J Rudnik 1, M Wittmann 1, M Schwarze 2
  • 1Klinik Bad Reichenhall
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Rehabilitationsmedizin, Koordinierungsstelle Angewandte Rehabilitationsforschung

Fragestellung: Der CAT ist ein 8 Item umfassender Fragebogentest, der die gesundheitsbezogenen Auswirkungen der COPD auf das Leben des Patienten erfasst. Er weist sehr gute psychometrische Gütekriterien auf und ist für alle COPD-Schweregrade validiert. Er ist online weltweit frei verfügbar, seit Januar 2010 auch in einer deutschsprachigen Version. Es ist davon auszugehen, dass der CAT auch in Deutschland ein Routineinstrument bei der Langzeitbetreuung von COPD-Patienten darstellen wird.

Methode: Von 15.1. bis zum 31.5.2010 wurden alle 194 COPD-Patienten der Klinik Bad Reichenhall um Teilnahme an einer prospektiven Beobachtungsstudie gebeten (Kompletterhebung), 124 (64%) willigten ein. 71,6% waren männlich, bei 45,2% lag eine COPD 1–2 vor, bei 26,6% bzw. 28,2% eine COPD 3 bzw. 4. Der mittlere FEV1-Wert betrug 1,66±0,73 Liter. Neben Parametern der körperlichen Leistungsfähigkeit (6-MWD), der Dyspnoe (MRC-Dyspnoe-Skala) und der Lungenfunktion (FEV1) wurde in dieser Studie erstmals in Deutschland der CAT als Outcomeparameter der pneumologischen Rehabilitation eingesetzt.

Ergebnisse: Der CAT-Summenscore betrug im Mittel zu Reha-Beginn 21,93±6,48, Punkte, bei Entlassung 18,89±7,54 (p<0,0001). CAT-Scores von 20–30 entsprechen einem „hohen Grad der Beeinträchtigung“, ein solcher lag im Mittel bei Reha-Beginn vor. Der Mittelwert der CAT-Scores nach Reha lag im Bereich einer „mittleren Beeinträchtigung“ (Werte zwischen 10 und 20). Die MCID für den CAT (Verringerung ≥2 Punkte) erreichten 57,6% der Patienten, im Mittel verbesserte sich der Summenscore um 3,04 Punkte.

Diskussion: In die prospektive Beobachtungsstudie wurden konsekutiv alle teilnahmewilligen COPD-Patienten eingeschlossen, auch wenn sie relevante Begleiterkrankungen aufwiesen oder während der Reha eine Exazerbation erlitten. Auch unter diesen Prämissen fand sich eine statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserung des CAT-Summenscores.