Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8(2): 62
DOI: 10.1055/s-0031-1271487
Tradition und Erfahrung

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DGS und Deutsche Krebshilfe – optimale Ergänzung

Grußwort der Deutschen KrebshilfeGerd Nettekoven Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe
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Publication Date:
17 June 2011 (online)

Im Namen der Deutschen Krebshilfe gratuliere ich der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) ganz herzlich zum 30-jährigen Bestehen und Jubi­läum. Patientinnen und Ärzte verdanken der Fachgesellschaft enorm viel: In enger Kooperation mit Vertreterinnen der Krebs-Selbsthilfe zeigt die DGS Defizite in der Krankenversorgung auf mit dem Ziel, Abhilfe zu schaffen. Ärzte profitieren insbesondere von den wissenschaftlichen Leit­linien der DGS, den umfassenden Qualifizierungsangeboten ihrer Forschungsakademie und dem interdisziplinären Austausch. 

Brustkrebs ist auch heute noch eine Diagnose, die Angst macht. Jährlich erkranken etwa 60 000 Frauen und 500 Männer neu an einem Tumor der Brust, mehr als 17 000 versterben daran. Erfreu­licherweise hat der Anteil der Betroffenen, die geheilt werden können, in den letzten Jahren stetig zugenommen. An dieser Entwicklung hat auch die DGS großen Anteil. Um die Diagnostik und Therapie der häufigsten Tumorerkrankung der Frau auch weiterhin kontinuierlich zu verbessern, setzt sich die DGS, ebenso wie die Deutsche Krebshilfe, für die Prozess- und Strukturqualität in Behandlungseinrichtungen ein. Denn: Brustkrebs ist eine Krankheit mit vielen verschiedenen Facetten. Sie kann daher nicht nur aus dem Blickwinkel einer einzelnen Fachdisziplin heraus betrachtet werden. Im Gegenteil: Eine enge und gut organisierte, interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Bereichen von Diagnostik, Therapie und Nachsorge ist notwendig, um bestmögliche Heilungschancen für die Betroffenen gewährleisten zu können. 

Die Standards für die interdisziplinäre, medizinische Versorgung von Krebs-Patienten sind bundesweit bislang jedoch immer noch unterschiedlich. Mit dem Ziel, die onkologische Versorgung auf ein einheitliches hohes Niveau zu bringen, fördert die Deutsche Krebshilfe daher Onkologische Spitzenzentren als Versorgungsnetzwerke in der Region, um allen Krebskranken eine noch bessere, individuell zugeschnittene Behandlung nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu ermög­lichen. Auch die Organkrebszentren tragen zu diesem Ziel erheblich bei. Gemeinsam mit der DGS sind wir fest davon überzeugt, dass die Schaffung optimaler Strukturen und Prozesse dazu führen wird, die Heilungschancen bei Krebs weiter zu erhöhen. 

Brustkrebs-Patientinnen stehen im Mittelpunkt der Arbeit der DGS. Ihre Anliegen und Interessen finden hier Gehör. Patientenvertreterinnen gehören schon seit längerer Zeit dem Beirat der Fachgesellschaft an und nehmen teil an dem interdisziplinären Austausch. Auch die Deutsche Krebshilfe versteht sich als Anwalt von Krebspatientinnen und -patienten. Daher ergänzt sich die Arbeit beider Organisationen in optimaler Weise. Gemeinsam haben sich die DGS und die Deutsche Krebshilfe dafür stark gemacht, dass Selbsthilfevertreterinnen heute in der Krebsmedizin gleichberechtigte und aktiv mitbestimmende Partner sind. Auf diese Weise verbindet sich die „erworbene Kompetenz“ der Betroffenen mit der „erlernten Kompetenz“ der Ärzte. 

Die Aufgaben der DGS werden auch in Zukunft nicht weniger. Es gibt nach wie vor viel zu tun, um allen brustkrebskranken Menschen die bestmögliche Lebensperspektive zu ermöglichen. Ich wünsche der DGS daher auch künftig viel Erfolg bei ihrer wichtigen Arbeit. 

G. Nettekoven

Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe e. V.

Buschstr. 32

53113 Bonn

Email: nettekoven@krebshilfe.de

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