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DOI: 10.1055/s-0030-1270888
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
Publication History
Publication Date:
22 March 2011 (online)
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
haben Sie den Jahreswechsel gut überstanden, Feste und Feiern, Lametta und die ganzen kulinarischen Begleiterscheinungen?
Dann hatten Sie sicher auch dieses seltsame Völlegefühl im Januar und den Gedanken, dass man nun wirklich mal etwas unternehmen müsste gegen die Pfunde …
Ach so, Sie sind jung, dynamisch und sportlich, arbeiten Tag und Nacht im Einsatz für die Tiergesundheit und ziehen nebenbei noch 7 Kinder auf, Pferde, Hunde und 3‒mal wöchentlich Fitnessstudio. Dann haben Sie wohl eher das Problem, mal die Ruhe zum Essen zu finden … Falls Sie wirklich keine Figurprobleme haben sollten – warten Sie es ab, irgendwann kommen auch Sie in die Jahre …
Ein weiser Freund der Familie, selbst Arzt, hat so einen schönen Spruch über das Altern jenseits der 40: Jedes Jahr ein Pfund mehr und alle 10 Jahre eine neue Krankheit. Ich will Ihnen nicht die Illusion nehmen, Ihnen stünde das nicht bevor. Das kommt schon noch. Und deswegen hier von mir ein freundschaftlicher Tipp, völlig umsonst und nicht ohne Nebenwirkungen: Wehren Sie den Anfängen!
Es gibt ja das jahrtausendealte Ritual des Fastens. Sei es nun religiös motiviert oder einfach ein Ausdruck gesundheitlichen Bewusstseins. Im Rheinland ist es schlicht Trauer über das Ende der „5. Jahreszeit“.
Haben Sie schon mal gefastet?
Eine wirklich interessante Erfahrung. Dabei muss es nicht die strikte Restriktion jeglicher Kalorienzufuhr sein (obwohl die natürlich am wirksamsten die Pfunde reduziert!). Man kann auch, quasi zum Einstieg, mal eine selbst gewählte Zeit lang auf eines der liebgewonnenen Laster verzichten: die Nascherei zwischendurch, Kaffee, Nikotin, Alkohol.
Ich garantiere Ihnen: Hinterher bekommen diese „kleinen Sünden“ einen ganz anderen Stellenwert. Wir schätzen Dinge, die wir nicht ständig beliebig zur Verfügung haben, einfach viel mehr. Wenn Sie Glück haben, verlieren diese kleinen Teufelchen auch deutlich ihre besitzergreifende Macht, und es fällt leichter, das rechte Maß zu behalten.
Andererseits geht nach so einer freiwilligen Abstinenz nichts über den vorsätzlichen Genuss, das Fastenbrechen. Genuss einmal wieder neu erleben!
In der Hoffnung, Ihnen nicht nur ein schlechtes Gewissen gemacht zu haben, sondern mit der herzlichen Ermunterung, es einmal zu probieren, verbleibe ich
mit kollegialem Gruß!