Pneumologie 2011; 65 - Editorial
DOI: 10.1055/s-0030-1270352

Editorial

M Witzenrath 1, C Grohé 1
  • 1Berlin

In der Kaiserin Friedrich Stiftung fand am 12. und 13. November 2010 die Herbsttagung der Sektion Zellbiologie der DGP statt.

Die Tagung vereinte klassische Grundlagenforschung mit translationalen Konzepten. Die durchgehend englischsprachigen Powerpointpräsentationen ermöglichten den internationalen Teilnehmer eine rege Diskussion über zwei Tage.

Das Format der Herbstagung hat sich als Forum der verschiedenen Facetten der pneumologischen Forschung etabliert und wird von Jahr zu Jahr vielfältiger und umfassender.

Schwerpunkte der diesjährigen Tagung waren infektiologische und immunmodulatorische Themen insbesondere an dem Modell der Maus. Insbesondere wurde die Möglichkeit der experimentellen Umsetzung von Inflammationskaskaden an verschiedenen Mausmodellen untersucht. Dabei zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem erworbenen und dem angeborenen Immunsystem mit entsprechenden experimentellen Ansätzen zur Induktion von pathologischen pneumologischen Krankheitsbildern. In der Zukunft wird der Umsetzung dieser translationalen Ansätze eine größere Bedeutung zukommen. Durch die Entwicklung genetischer Phänotyp-/Genotypuntersuchung in humanen Kollektiven ist eine experimentelle Darstellung an einem entsprechenden Modell aus dem Bereich der Nagetiere möglich. In der Gesamtschau der eingereichten Vorträge fällt auf, dass eine wünschenswerte Stärkung des Themenblockes der malignen Lungenerkrankungen besteht. Weiterhin ist eine intensive Auseinandersetzung mit den Kollegen der Genomik/Metabolomik von Nöten. Ein intensiver Austausch zu den im Bereich der Humangenetik tätigen Wissenschaftlern sollte ein Ziel der jährlichen Herbsttagung sein. Neue inhaltliche Schwerpunkte zur Stärkung der Sektion Zellbiologie in der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. sind in Zukunft dringend notwendig. Eine umfassende Darstellung aller gesundheitsrelevanten Themen auf dem Boden von grundlagenorientierten Modellen ist wünschenswert.

Das Herbsttreffen der Sektion Zellbiologie stellt sich in beeindruckender Weise als Forum für die jungen Wissenschaftler dar. Eine zukünftige Ausrichtung mit Hilfe einer intensiveren Vernetzung in grundlagenorientierten Nachbarwissenschaften wie zum Beispiel der Genetik, aber auch der Physiologie ist erstrebenswert.



PD Dr. Martin Witzenrath

Prof. Dr. med. Christian Grohé